Fluglärm schadet der Gesundheit

Schlafentzug ist kein Kavaliersdelikt, sondern führt schnell zu schweren Schädigungen (Herz-Kreislauf, Diabetis, psychischen Störungen). Scheinbar harmlose Heizungs/Klimatechnik vernichtet die Idylle und fordert seine Opfer. Zur Diskussion.
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hifi
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Fluglärm schadet der Gesundheit

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Fluglärm schadet der Gesundheit

In der FAZ vom 4.5.2010 erschienen


04. Februar 2010 Der Epidemiologe Eberhard Greiser hat die gesundheitlichen Folgen von Fluglärm anhand von Daten aus dem Raum Köln/Bonn untersucht. Die Studie wirft die Frage auf, ob dieser Aspekt beim Ausbau des Frankfurter Flughafens ausreichend berücksichtigt wurde. Im Gespräch mit der Rhein-Main-Zeitung äußert er sich dazu.

Im Hessischen Landtag ist eine Debatte darüber entbrannt, ob eine Studie über die gesundheitlichen Folgen von Fluglärm, wie Sie sie für den Raum Köln/Bonn erstellt haben, auch für die Rhein-Main-Region vor dem Ausbau des Frankfurter Flughafens Sinn mache.
Wie bewerten Sie die Diskussion? Fluglärm-Forscher Greiser hält eine Studie auch für das Umfeld des Frankfurter Flughafens für geboten.


Ich finde sie etwas bizarr. Die Ergebnisse müssten doch eigentlich alle stark interessieren. Entweder stellt sich heraus, dass es keine Gesundheitsschäden durch Fluglärm gibt, das würde die Position derer stützen, die für den Ausbau plädieren. Oder die Erkenntnisse der genannten Studie für Köln/Bonn werden bestätigt, und dann muss man sehen, wie man damit umgeht.

Auch eine Anhörung im Landtag lehnt die Landesregierung ab. Verkehrsminister Posch ist der Ansicht, Ihre Studie müsse zunächst wissenschaftlich erörtert werden. Von Panikmache und unbegründeter Hektik ist seitens der Regierungsparteien sogar die Rede. Gibt es in Europa oder weltweit Erkenntnisse, die mit Ihren vergleichbar sind?

Es gibt eine Reihe von Studien, die in die gleiche Richtung deuten. Aber noch keine war so umfangreich und konnte so detailliert ausgewertet werden. Zu der Frage der wissenschaftlichen Erörterung: Ich habe bei allen Studien, bei denen abzusehen war, dass ihre Ergebnisse kritisch beäugt würden, einen Beirat aus unabhängigen Wissenschaftlern etabliert. So war es auch diesmal. Sie haben durchaus kritisch nachgefragt und weitere Prüfungen verlangt. Das hat uns weitergeholfen.

Fühlen Sie sich andererseits nicht aber auch von den Gegnern des Ausbaus des Flughafens instrumentalisiert? Schließlich kamen Ihre Ergebnisse, insbesondere nächtlicher Fluglärm könne zu Bluthochdruck oder gar zu Schlaganfällen führen, in der aktuellen Diskussion um das Nachtflugverbot wie gerufen.

Während meiner gesamten akademischen Karriere habe ich stets Wert darauf gelegt, dass die Ergebnisse epidemiologischer Studien nicht nur wissenschaftlich publiziert werden, sondern auch in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Und das möglichst in einer Form, die auch für den Laien verständlich ist. Das führt mitunter dazu, dass es einigen Interessengruppen zupasskommt. Aber ein bekanntes Gegenbeispiel ist unsere Studie im Umfeld des Kernkraftwerks Krümmel. Dort wurde ein weltweit einzigartiges Cluster von kindlicher Leukämie registriert. Wie haben dort die deutschlandweit größte Untersuchung zu Risikofaktoren für Leukämie und Lymphdrüsenkrebs durchgeführt. Am Ende, auch nach langer Diskussion mit dem Beirat, der mit Atomkaftgegnern und -befürwortern gleichermaßen besetzt war, kam heraus, Immissionen im Routinebetrieb von Kernkraftwerken können für diese Häufung der Erkrankungen nicht verantwortlich gemacht werden. Die Vertreter der Bürgerinitiativen waren stinksauer.

Noch ein Argument, mit dem das Ansinnen, eine Fluglärmstudie für Rhein-Main durchzuführen, abgewehrt wird, lautet, im Planfeststellungsbeschluss, das heißt in der Genehmigung für den Ausbau des Frankfurter Flughafens um eine Landebahn, seien bereits lärmmedizinische Befunde in einem Gutachten von vier Professoren ausreichend gegeneinander abgewogen worden.

Dieses Gutachten kenne ich. Ich halte die Herangehensweise für, gelinde gesagt, wissenschaftlich erschreckend.

Weshalb?

Als Epidemiologe will ich den Quellen immer auf den Grund gehen. Nur zum Beispiel der Abschnitt über die Begrenzung des nächtlichen Fluglärms: Darin wird eine Reihe von Publikationen zitiert, um bestimmte Grenzwerte zu begründen. Ich habe die Publikationen zwar alle gefunden, aber nur in Ausnahmefällen festgestellt, dass die zitierten Zahlen dort tatsächlich standen. Ich habe meine Vorwürfe sogar publiziert, dennoch haben sich die Autoren des Gutachtens dagegen nie verwahrt.

Hessens Verkehrsminister hält den Forderungen nach einer Studie auch noch entgegen, dass er damit in die Kompetenz des Bundesgesetzgebers eingreifen würde. Diesem obliege es, die Grenzwerte des Fluglärmschutzgesetzes festzulegen und sie gegebenenfalls zu verändern.

Ich kann ja verstehen, dass die hessische Landesregierung in dieser Frage unter Feuer steht. Das große Versprechen von dem absoluten Nachtflugverbot, das in der Mediation gegeben wurde, kann sie nicht mehr halten. Und natürlich steht im Fluglärmschutzgesetz, dass zehn Jahre nach Inkrafttreten die Wirksamkeit der Grenzwerte nachgewiesen werden solle. Aber ich frage: Wie wollen Sie etwas nachweisen, wenn Sie nicht feststellen, welche Gesundheitsbelastungen aufgetreten sind? Das muss im Umfeld der jeweiligen Flughäfen geschehen.

Ihre Untersuchungen basieren auf Arzneimittel-Verordnungen respektive auf von den Krankenkassen registrierten Erkrankungen. Auf den ersten Blick wirkt der Rückschluss, eine auffällig hohe Zahl etwa von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hänge mit der Belastung durch Fluglärm zusammen, gewagt. Warum schließen Sie andere Ursachen aus?

Wir haben natürlich den Straßen- und Schienenlärm als weitere mögliche Ursachen berücksichtigt. Ich habe auch großen Wert darauf gelegt, dass wir einen sogenannten Sozialschicht-Indikator einbezogen haben, weil Lebensführung und Lebensumstände bei den meisten Erkrankungen ein ganz wesentlicher Faktor sind.

Wie lange würde eine Untersuchung für die Rhein-Main-Region dauern?

Es hängt davon ab, wie schnell die Kommunen die Daten über die Belastung durch Straßen- und Schienenlärm zur Verfügung stellen können. Die Fluglärmwerte stehen ohnehin zur Verfügung. Und in den Daten der Krankenkassen sehe ich überhaupt kein Problem. Wenn alles vernünftig läuft, würde es maximal ein Jahr dauern, bis Ergebnisse vorlägen.

Wie viel würde eine solche Studie kosten?

Ich schätze zwischen 500.000 und einer Million Euro.

Die Fragen stellte Helmut Schwan.
hifi
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Das Ohr schläft nie

Gefunden in der Frankfurter Rundschau vom 9.4.13



Der Epidemiologe Eberhard Greiser stellt seine neue Studie über Erkrankungen durch nächtlichen Fluglärm vor. Die Erkenntnisse daraus gleichen einem Horrorszenario.
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Es ist eine brisante Studie, die der Epidemiologe und Fluglärmexperte Eberhard Greiser in diesen Tagen in der Fachzeitschrift „Das Gesundheitswesen“ im Thieme-Verlag Stuttgart veröffentlicht und gestern auf Einladung der Stadt Neu-Isenburg im Bürgerhaus Zeppelinheim vorgestellt hat.

Wenn sie zutrifft, dann bezahlen die Anwohner des Frankfurter Flughafens die nächtlichen Flüge mit dem höchsten Preis: ihrem Leben und ihrer Gesundheit. Bis 2021 werde es hier als Folge nächtlichen Fluglärms 3400 vorzeitige Todesfälle und zusätzliche Krankheitskosten von 1,6 Milliarden Euro geben, so seine Schätzung. „1,6 Milliarden erscheinen in Zeiten der Eurorettung vielleicht nicht mehr viel, aber was man damit alles im Gesundheitswesen machen könnte“, seufzt der emeritierte Medizinprofessor.

„Bedrückende Zahlen“

„Die Zahlen sind bedrückend. Sie bestätigen aber unsere langjährige Forderung nach einem Nachtflugverbot“, sagt Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunckel (parteilos). Das Thema, das Greiser gemeinsam mit seinem Kollegen Gerd Glaeske erforscht hat: „Prognose der Krankheitskosten und Erkrankungen durch nächtlichen Fluglärm im Umfeld des Flughafens Frankfurt“.

Der Ort der Präsentation ist für die Vorstellung plakativ gewählt, im Minutentakt donnern die startenden Maschinen über den Stadtteil. Die Studie, darauf legt Greiser Wert, sei ohne Auftrag einer der vom Fluglärm betroffenen Kommunen oder anderer Betroffener entstanden. „Es gibt noch Wissenschaftler, die aus eigenem Antrieb forschen“, sagt er. „Ich wollte kein Gutachten schreiben, sondern bewusst in einer Fachzeitschrift veröffentlichen, weil dort alle Studien noch einmal von unabhängigen externen Wissenschaftlern geprüft werden.“

Greiser wagt einen Blick in die Zukunft, und das sei „relativ kompliziert“: Mit Hilfe von Statistiken versucht er hochzurechnen, wie sich bei Männern und Frauen über 40 die Erkrankungsrisiken bei Herz-Kreislauf-Problemen, Krebs, Diabetes und Alzheimer entwickeln werden und wie hoch die daraus resultierenden Kosten im von Fluglärm betroffenen Gegenden des Rhein-Main-Gebiets bis 2021 sind. Bei Lärm werden Stresshormone ausgeschüttet, die den Körper belasten. „Das Ohr schläft nie“, sagt Greiser.

Für ihre Untersuchung nutzten Glaeske und er eine umfangreiche Studie, die im Umfeld des Köln-Bonner Flughafens entstand und die Daten von einer Million Krankenversicherten nutzt. Die Studie zeigte, dass Fluglärm zwischen 23 und 1 Uhr nachts offenbar besonders belastet und das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall in die Höhe treibt. Exakt vergleichbar sind die beiden Flughäfen aber nicht, das räumt auch Greiser ein.

Vergleich mit Köln-Bonn

In Köln-Bonn gibt es kein Nachtflugverbot, allein zwischen 23 und 1 Uhr nachts flogen dort 2004 in den sechs verkehrsreichsten Monaten im Durchschnitt 38 Frachtmaschinen. Allerdings gibt es auch am Frankfurter Flughafen viele Ausnahmegenehmigungen, „und morgens um 5 Uhr schlafen weit mehr als 90 Prozent der Menschen noch“, zitiert Greiser eine Frankfurter Belästigungsstudie.

„Nächtliche Ausnahmen sind besonders absurd“, ärgert sich Greiser. „Letzte Woche gab es starken Wind, da durften 18 Flüge nach 23 Uhr starten – und zwar zwischen 0.31 und 1.31 Uhr. Das ist nach geltendem Recht absolut verboten! Aber such is life, oder such is lobby.“ Also, so ist das Leben – oder eben die Flughafen-Lobby.

Für die aktuelle Untersuchung wurde der Frankfurter Flugplan von 2005 herangezogen – das heißt, die neue Nordwestlandebahn fehlt noch. „Man muss deshalb annehmen, dass die in Zukunft entstehenden Krankheitskosten unter Umständen weit über unseren Prognosezahlen liegen“, sagt Greiser.
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Eine weitere Studie zum Thema:

Wie Fluglärm krank macht

Erschienen im Tagesanzeiger vom 2.7.2013

Forscher aus Mainz und den USA haben einen biologischen Zusammenhang zwischen nächtlichem Fluglärm und Bluthochdruck nachgewiesen. Eine Studie mit 75 Teilnehmern habe ergeben, dass der Lärm die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin steigert und die Gefässfunktion beeinträchtigt, teilte die Mainzer Universitätsklinik mit.

«Wir wissen, dass Fluglärm Bluthochdruck, Herzinfarkte und auch Schlaganfälle auslösen kann», sagte Studienleiter Thomas Münzel. Die genauen Mechanismen, die zu diesen Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, seien bislang jedoch nicht bekanntgewesen. Die Wissenschaftler forderten, aus den Ergebnissen der Studie politische Konsequenzen zu ziehen.

Bei der Studie beschallten die Forscher 75 gesunde Männer und Frauen in ihren heimischen Schlafzimmern in der Nacht mit Fluglärm von durchschnittlich 60 Dezibel. Einer Gruppe verpassten die Wissenschaftler 30 Überflüge pro Nacht, einer Zweiten 60 Überflüge. Eine Kontrollgruppe schlief ohne Lärm.

Mehr Lärm, mehr Schäden

Die Forscher filmten die Probanden mit einer Infrarotkamera und ermittelten mit Ultraschallgeräten die Gefässfunktion. Dabei zeigte sich nach Angaben der Wissenschaftler, dass der Lärm unter anderem durch bestimmte Funktionsstörungen des Kreislaufs Bluthochdruck auslösen kann.

Überrascht waren die Forscher, dass sich der Mensch offenbar nicht an nächtlichen Fluglärm gewöhnt. Die Wissenschaftler liessen einer Nacht mit 30 Überflügen eine Nacht mit 60 Überflügen folgen. Die Steigerung der Flugszahl führte zu einer deutlich schlechteren Gefässfunktion, als die von Teilnehmern, die direkt 60 Überflüge über sich ergehen lassen mussten.

«Das bedeutet, dass man sich im Rahmen mehrerer Beschallungen nicht an den Fluglärm gewöhnt, sondern das Ausmass der Gefässschäden eher zunimmt», erklärte Münzel.

Vitamin C kann helfen

In der Studie zeigte sich zudem, dass sich die Gefässschädigung mit Vitamin C therapieren lässt. Vitamin C binde die freien Radikale im Blut, die sich aufgrund des Lärms gebildet hatten. «Das bedeutet freilich nicht, dass sich durch Vitamin C die Folgen von Fluglärm einfach lösen lassen», betonte Erstautor Frank Schmidt von der Universitätsmedizin Mainz.

Weitere Studien laufen noch. So soll die Norah-Studie, an der mehrere Unis und Institute beteiligt sind, bis Sommer 2014 erste Ergebnisse über die längerfristige Auswirkung von Verkehrslärm im Allgemeinen liefern. Auch die Mainzer Universitätsmedizin arbeitet an einer weiteren Studie, die Auswirkungen von Fluglärm bei Patienten mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. (fko/sda)
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Genf wäre nicht Genf, wenn die Stadt keine Direktflüge nach New York und Abu Dhabi anbieten könnte. Die Anbindung für Global-Players wird stärker gewertet als die Lebensqualität.
In der NZZ vom 4.7.13
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Lärm fördert Depression, aber nicht Bluthochdruck
29. Oktober 2015, 13:10
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Chronischer Verkehrslärm verursacht einer Studie zufolge geringere Gesundheitsrisiken als bisher angenommen

Frankfurt am Main – Ständiger Verkehrslärm kann zwar das Risiko für Depressionen und Herzschwäche erhöhen, wirkt sich aber nicht auf den Blutdruck aus. Das ist das Fazit der Studie "Norah" (Noise-Related Annoyance, Cognition and Health), die am Donnerstag in Frankfurt präsentiert wurde.

Die Wissenschafter hatten dafür fünf Jahre lang die gesundheitlichen Folgen von Flug-, Straßen- und Schienenlärm in den Regionen Rhein-Main, Köln-Bonn und Stuttgart untersucht. Ein erhöhtes Risiko, an Depressionen zu erkranken, habe sich vor allem bei Menschen gezeigt, die dauerhaft Fluglärm ausgesetzt sind. Diese psychischen Folgen seien bisher kaum beachtet worden, berichtete das interdisziplinäre Autorenteam.
Positiv: Nachtflugverbot

In Teilstudien hatten sich die Forscher mit der Lebensqualität, dem Schlafverlauf, der Häufigkeit von Krankheiten im Rhein-Main-Gebiet und der Veränderung des Blutdrucks in Lärm-Gebieten beschäftigt. Subjektiv fühlten sich die Menschen, die im Umkreis der untersuchten Flughäfen leben, stark belästigt. Diese Beeinträchtigung der Lebensqualität sei bei gleichbleibendem Dauerschallpegel in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen habe die Studie aber keinen Effekt auf den Blutdruck nachweisen können.

Positive Wirkung bescheinigen die Wissenschafter dem Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen: Seit 2011 eine sechsstündige Ruhezeit in der Nacht eingeführt wurde, schlafen die Anrainer besser. Die Einstellung zum Flugverkehr spielt laut Studie anscheinend eine Rolle: Menschen, die der Fliegerei positiv gegenüberstehen, fühlen sich weniger von Fluglärm belästigt als Flugverkehr-Kritiker.
Lärm mindert Lernerfolg

Für die Studie wurde die Belastung durch Flug-, Straßen- und Schienenlärm im Raum Frankfurt für 900.000 Gebäude berechnet. Zusätzlich wurden Lärmdaten von je 2.500 Anwohnern der Flughäfen Köln-Bonn und Stuttgart erhoben. Insgesamt wurden 29.000 Flughafen-Anwohner befragt, für die Krankheitsrisiken wurden Krankenkassendaten von rund einer Million Menschen im Rhein-Main-Gebiet ausgewertet, an der Schlafstudie nahmen rund 200 Menschen teil, an der Blutdruckstudie 844 Menschen.

Das Ergebnis der Teilstudie zur Entwicklung von Kindern ergab, dass Volksschulkinder bei ständigem Fluglärm langsamer Lesen lernen. Mindestens einen Monat länger als andere brauchen Zweitklässler dafür in Volksschulen rund um den Frankfurter Flughafen. Dieses Ergebnis wurde bereits vor einem Jahr veröffentlicht.

Die Norah-Studie sei international die bisher umfangreichste Untersuchung zu den Auswirkungen von Verkehrslärm auf Gesundheit und Lebensqualität, sagte Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsmitglied des Frankfurter Forums Flughafen und Region, das die Studie in Auftrag gegeben hatte. (APA, dpa, 29.10.2015)

der standard
Norah Studie


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