Das Ohr schläft nie

Schlafentzug ist kein Kavaliersdelikt, sondern führt schnell zu schweren Schädigungen (Herz-Kreislauf, Diabetis, psychischen Störungen). Scheinbar harmlose Heizungs/Klimatechnik vernichtet die Idylle und fordert seine Opfer. Zur Diskussion.
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hifi
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Das Ohr schläft nie

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Das Ohr schläft nie
Von Hans Göschke

Fluglärm erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Herzinfarkt. Eine landesweite Nachtflugsperre von 23 bis 6 Uhr könnte Abhilfe schaffen. Auch volkswirtschaftlich zahlt sich das aus.


Der menschliche Organismus reagiert im Schlaf auf Lärm viel empfindlicher als im Wachzustand. Die Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin steigen im Schlaf schon ab mittleren Schallpegeln von 35 dB an. Dieser Wert wird um unsere Flughäfen in der Zeit von 22 bis 24 Uhr deutlich überschritten. Die Stresshormone führen zu Blutdruckanstieg und Verschlechterung der Schlafstruktur. Tiefschlaf und Traumschlaf werden schon ab Mittelpegeln von 40 dB verkürzt.

Die bei Erwachsenen beschriebenen Schlafstörungen gelten laut WHO noch stärker für Kinder. Dazu kommen noch zwei für Kinder typische Schädigungen. In Fluglärmzonen wurden signifikante Lerndefizite bei Schulkindern nachgewiesen, genannt Lernstörung durch Schlafstörung. Dem Fluglärm gegenüber ausgeliefert und machtlos zu sein, erzeugt Resignation und Demotivation, in der Fachsprache «learned helplessness» genannt. Diese beschränkte sich in Studien um den alten und den neuen Münchner Flughafen nicht auf den Fluglärm, sie übertrug sich auf alle Lebensbereiche der untersuchten Kinder.

Eine Schweizer Studie hat aufgezeigt, dass tödliche Herzinfarkte um unsere Flughäfen bis zu 48 Prozent häufiger sind als in anderen Gebieten. Viele Studien haben den Zusammenhang zwischen Fluglärm und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestätigt.

Quelle

Weiterführende Informationen:
schutzverband.ch
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