Logging Technik

Analyseprogramm, Mikrofonkapseln, Vibrationssensoren (Geophone) und Step-to-step-Anleitung für Kurz- oder Langzeitmessungen.
dino
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Re: Logging Technik

Beitrag von dino »

Das sieht ja mal fett aus! Respekt! :)
Frage: was kostet so ein Ding? Oder was hat alles in einem (Teile) ~ gekostet?
yewie56
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Re: Logging Technik

Beitrag von yewie56 »

Zunächst:
Das Teuerste ist das Geophon. Wenn man mal so unsere Gegend zur Zeit betrachtet ..

Ansonsten: Bauhaus ca 100 Euro inkl allem
dino
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Re: Logging Technik

Beitrag von dino »

Wenn man mal so unsere Gegend zur Zeit betrachtet ..
Stimmt, so 50m vor meiner Haustür ungefähr 10 Stück im Blumenbeet, ... *grins*

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Ansonsten: Bauhaus ca 100 Euro inkl allem
Geht instant klar :D Wenn du mal Zeit hast, könnten wir uns ja mal zusammensetzen oder du schickst mir ne Teile liste. Nen Lötkolben müsste ich noch irgendwo haben. Aber ich will da nicht drängeln, also nur wenn du Time hast, von den Kosten her aber kein Thema.
yewie56
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Direktionalität / Richtwirkung von Mikrofonen im niederfrequenten Bereich

Beitrag von yewie56 »

Die Richtwirkung von Mikrofonen im niederfrequenten Bereich unter 100Hz geht gegen null.

Hier
http://www.chri.nl/upload/art%20Low%20F ... 202009.pdf
kann man auf Seite 27 (PDF-Seite 9) lesen:
The Sennheiser microphone MKH816T was used. From about 125 Hz this
microphone has an opening angle in its sensitivity pattern from about 100°.
Dieses Mikrofon ist ein wirklich anerkanntes Richtmikrofon mit außerordentlichen Leistungseigenschaften.

Und doch muss man schon bei 125Hz in einem Öffnungswinkel von 100 Grad herumsuchen. Unter 100Hz läuft das darauf hinaus, dass man nur vor oder hinter dem Mikro unterscheiden kann.
Dreht man es langsam (zur Lokalisierung), dann kommt bei diesen niedrigen Frequenzen nahezu gar kein Pegelunterschied hervor.

Hier ein Richtcharakteristik-Diagramm dieses wirklich guten Richtmikrofones:
(die schlechteste Direktionalität gehört zu 125Hz)
SNAG-0005.jpg

Somit sind generell Mikrofone normaler Bauart völlig ungeeignet zur Lokalisation.
Immerhin MEINEN die Niederländer im zitierten Bericht, wenigstens die Richtung eines 135Hz Peaks entdeckt zu haben. Verifizieren konnten sie es aber nicht.

Was da noch helfen könnte, sind Resonanzmikrofone ala "Humsniper", welche ich hier schon mal veröffentlicht habe.

LINK fehlt noch

Dieses Ding ist aber giantisch groß.

Oder aber "Hitzdraht-Mikrofone", "Heated-Wire Anemometers"
Ein holländischer Hersteller hat da etwas, mit der man die Richtung von Schlachtfeldgeräuschen (Bumm und Bang) lokalisieren kann.

Darüber erzähl ich noch was später...
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dino
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Re: Logging Technik

Beitrag von dino »

Hi,

Nochmal kurz zu der Idee mit dem Array, wenn man anstatt teure Richt-Mics, einfach viele sau billige Kapseln auf eine Ebene auslegt, dann sieht man doch die Amplituden "wandern" da man ja zum selben Zeitpunkt erfasst., so ähnlich wie bei einem Terrain. Da wäre es ja egal ob die einen großen Winkel haben, weil man ja eh dann die einzellenen Amplituden aus dem Grid ablesen könnte. Ich kanns jetzt net besser beschreiben was ich meine, aber ich hab was cooles gefunden: http://www.youtube.com/watch?v=0XnsyEcjLwE (auf dem channel sind auch noch mehr videos)
Dieses Array halt nur auf den Boden gelegt und größer dimensioniert. Die Software würde ich sofort selber schreiben, das ist das kleinste Thema, mit den dsp Sachen bin ich ja mittlerweile fit :)
yewie56
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Re: Logging Technik

Beitrag von yewie56 »

Dino, was in den normalen Frequenzlagen noch geht, geht mit LF (low frequency < 100Hz) kaum mehr.
Es kommt nämlich noch etwas dazu:
Das Schalldämm-Maß von Luft. Es ist bei LF so lausig, dass Du KEINEN Unterschied zwischen zwei auf 10 Meter Abstand gelegten Mikrofonen siehst!
WAS du siehst (bei Deinen schönen mit Photoshop gemachten) Versuchen ist allenfalls der Verlauf von Raummoden.
Dies siehst Du, aber sonst nix.

All die schönen AudioCams leiden darunter.
Nur höhere Frequenzen lassen sich "filmen".
obod0002
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Re: Logging Technik

Beitrag von obod0002 »

Nochmal kurz zu der Idee mit dem Array, wenn man anstatt teure Richt-Mics, einfach viele sau billige Kapseln auf eine Ebene auslegt, dann sieht man doch die Amplituden "wandern" da man ja zum selben Zeitpunkt erfasst., so ähnlich wie bei einem Terrain. Da wäre es ja egal ob die einen großen Winkel haben, weil man ja eh dann die einzellenen Amplituden aus dem Grid ablesen könnte.
und zusätzlich dürfte es sich ja nicht nur um eine Welle handeln von der wir theoretisch eine wunderschöne Sinusschwingung ablesen könnten.
Ich denke da kommt Welle auf Welle auf Welle. Eventuell so viele hintereinander, daß es eine einzige Gerade ist (?) Ich stelle mir daß so vor als ob man beliebig viele Wellen aufaddiert und raus kommt was was Furchtbares (ob's richtig ist?)
yewie56
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Re: Logging Technik

Beitrag von yewie56 »

Nicht richtig, wenn man nur ein Frequenzbin (also bspw. 63Hz) aus der FFT vergleicht.
Die FFT fisch es immer richtig raus. Dies würde also schon so gehen.
dino
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Re: Logging Technik

Beitrag von dino »

Das Schalldämm-Maß von Luft. Es ist bei LF so lausig, dass Du KEINEN Unterschied zwischen zwei auf 10 Meter Abstand gelegten Mikrofonen siehst!
Ich dachte da schon an ein pro 0.5m ausgelegtes oder 0.25m mic. Bezogen auf den Brumm bei mir ist gerade
Die FFT fisch es immer richtig raus.
das was ich auch denke. Es sind ja nicht immer gleichzeitig alle Freq. vorhanden sondern abwechselnd.
Genau bei dem Versuch, den ich in Photoshop gemacht habe, wollte ich zunächst nur auf die Lautstärke/Frequenz Bänder (Raummoden) hinaus, wie sich das so verteilt. Dazu habe ich die Sampels nacheinander aufgenommen. Mit dem Array werden ja die Samples hingegen zum selben Zeitpunkt genommen. Sicher das man wirklich keine laufenden Ampliduten sehen könnte!? Das Array sollte halt auf jedenfall dicht sein, wie oben gesagt, so alle 0.5m.
Die Mic Kapslen gibt es wahrscheinlich nachgeschmissen oder? Nur weis ich nicht wie es mit so einer Hardware zum Samplen aussieht.
yewie56
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Re: Logging Technik

Beitrag von yewie56 »

Es ist die Frage, ob der Aufwand den Nutzen rechtfertigt.
Das Problem:
Ein i7 braucht für eine kontinuierliche FFT so 3% Rechenleistung.
Nicht viel, aber eben doch sau kurz. Zumindest wenn man die Mikrofone umschalten will. Das geht eigentlich mit einer Soundcard und einem externen Multiplexer gar nicht mehr.
Ich habe zwar noch ein Achtkanal-USB ADC. Aber eben nur noch 18Bit.

Mit Soundcard könnte man sich vorstellen, alle Mikros über jeweils einen Kondensator parallel zu schalten (das macht das Chapparal Infrasound Mikrofon auch so), und alle inaktiven Mikros VOR dem Kondensator (also Mikrofonseitig) kurzzuschliessen. Dies dürfte nicht zu den DC-Stößen führen, welche man sonst beim Stecken etc bekommt.

Wann wird dann der Scan beendet? Möglicherweise bekommt man das mit SpectrumLab auch noch raus. (SingleScan)
Über einen COM-Port, welchen SpectrumLab bedienen kann, könnte man zumindest 3 Bits herausbekommen und so 8 Kurzschlussschalter bedienen (invertiertes 1 aus 8).
Die Ablaufsteuerung könnte mit dem "Conditional Programming" von SpectrumLab ausgeführt werden.

Trotzdem:
Mehr als eine Modal-Signatur Deines Raumes bekommst Du nicht.
(das hast Du aber schon fast mit Deiner Handarbeit geschafft)

Du wirst KEINESFALLS damit lokalisieren können!
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