Logging Technik

Analyseprogramm, Mikrofonkapseln, Vibrationssensoren (Geophone) und Step-to-step-Anleitung für Kurz- oder Langzeitmessungen.
obod0002
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Re: Logging Technik

Beitrag von obod0002 »

3dB sind sicher hörbar - je nachdem auch wo die 3dB "ansetzen": bei kurz über unserer Hörgrenze sicherlich.

Hast Du bei "Deinen" Problemfrequenzen irgendwelche Körperteile gefunden die bei der jeweiligen Frequenz ihre Eigenfrequenz haben?
obod0002
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Re: Logging Technik

Beitrag von obod0002 »

Andererseits sind PC-Aufzeichnungen unterhalb 5Hz auch nicht zu gebrauchen. Man sieht dort zwar was. Das ist aber im Löwenanteil nur das 1/f-Rauschen der Aufzeichnungs-Kette.
wie kommt es bei hifis Messungen dazu, daß das 1/f Rauschen fehlt?
http://www.brummforum.net/download/file ... &mode=view
yewie56
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Re: Logging Technik

Beitrag von yewie56 »

Zunächst:

Die Screendumps sind ohne den oberen Kurvenverlauf wertlos.
Weiterhin kenne ich weder Start- noch Stopfrequenz.

Beobachtbar ist in den oberen beiden Schrieben, dass der ganz untere Bereich total schwarz ist.
Das erinnert mich an mein Olympus DM670.
Dieses macht synthetisch (also rein digital) bei einer Grenzfrequenz nach unten einfach zu.
Denkbar wäre solch ein Verhalten auch bei der verwendeten Soundkarte.
Der Mist müsste dann aber im verwendeten Soundcard-Treiber passieren.

Es scheint notwendig zu sein, einmal darzustellen, was in der Digitalisierung analoger Signale so eigentlich passiert.
(Da war ja auch noch eine andere Frage)

Zunächst aber kommt ein Eintrag, wie man halbwegs sicher feststellen kann, bis wohin das 1/f Rauschen eine Rolle spielt.

Es ist völlig richtig, sich darüber einmal genauer Gedanken zu machen.
Unser Problem scheint als primäre Emittenz in der Frequenzlage VIEL tiefer als vermutet zu liegen.
Das ist mir aber noch nicht genug abgesichert.
yewie56
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1/f Rauschen, Ermitteln des 1/f Rauschens

Beitrag von yewie56 »

Sofern keine Veränderungen an der Erfassungskette vorgenommen wird (Amplituden-Range, Windows-Pegeleinstellung, etc) ist das 1/f Rauschen eine FESTE Größe.
Und genau dadurch verrät es sich!

So beobachtet man immer wieder einmal den Frequenzbereich 0 - ca. 10Hz. Also über mehrere Tage bzw- Wochen - immer wieder einmal.

Dann wird man feststellen, dass bis zu einem gewissen Frequenzbereich der Pegel sehr stabil ohne größere Schwankungen steht.

Bei mir sind dies mit der modifizierten Soundcard 0..0.5Hz, wo sich absolut nichts tut, d.h. dort ist der Pegel immer sehr konstant.

Diesen Bereich muss ich deshalb in allen Betrachtungen ignorieren
obod0002
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Re: Logging Technik

Beitrag von obod0002 »

Die Screendumps sind ohne den oberen Kurvenverlauf wertlos.
Weiterhin kenne ich weder Start- noch Stopfrequenz.
bei hifis Outdoor-Messung in http://www.brummforum.net/download/file.php?id=1411&t=1 ist aber der Frequenzbereich ersichtlich, und zwischen 0 und 6hz nicht ausgeprägt.

Wenn in dem 3er-Schrieb nicht irgendwas Wesentliches geändert wurde, wäre das der Hammer.
yewie56
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Re: Logging Technik

Beitrag von yewie56 »

Der Frequenzbereich beginnt bei 3.04Hz.

Siehe oben links das Increment/Decrement - Control FREQ - MIN.
Das ist gerade noch so zu lesen.
yewie56
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Das Elektret-Geophon

Beitrag von yewie56 »

Ständig steht die Frage im Raum:

Was war zuerst da ?

a) ein Brumm, welcher
b) dazu führt, dass Gebäudeteile zum durchaus spürbaren Vibrieren angeregt werden

oder

a) durchaus spürbare Bodenvibrationen
b) und ein dadurch hervorgerufener Brumm, welcher beispielsweise durch die Vibrationen angeregter Gebäudeteile entsteht.

Wenn man nun mit Mikrofonen misst, und dazu noch ein Geophon verwendet, könnte man das vermutlich herausbekommen.
Ein Signal von beiden wird stärker sein. Und dieses könnte man dann der Primärursache zuordnen.

Da wir aber unkalibrierte Messeinrichtungen haben, wird dies schwierig. Zumindest um die Intensität der Signale eines Geophones und eines Mikrofones miteinander zu vergleichen.

Mhm, wenn man aber nun für beide Messgrößen ein und das gleiche Sensorsystem verwenden könnte. Beispielsweise zwei Elektretkapseln, welche sich doch ziemlich ähnlich verhalten. Zumal wenn sie aus der selben Serie sind.
Da ich 50 WM-58(?) von Panasonic bei Pollin erstanden habe, müsste sich dies machen lassen.

Schrotti hatte hier einmal einen Hinweis auf ein Körperschallmikrofon gegeben. Es handelte sich dabei um eine Druckkammer, an das eine Mikrokapsel angekoppelt ist. Die Druckkammer wird dann mechanisch an das Objekt GEHALTEN.

Ok, ich nahm zwei Kapseln, verglich sie messtechnisch. Sie hatten einen ähnlichen Sensitivitätsgang.
Eine Kapsel baute ich in eine große Rändelmutter ein. Die wird dann auf eine große Rändelschraube geschraubt, welche eine Bohrung zum Kabelabgang hat:
P1170075.JPG
PS: Die Rändelschrauben gibts NUR im Spezial-Regal (Einzelstückweise) beim Hornbach, und das nicht ganz billig ..

Ich nahm eine zweite große Rändelmutter, und klebte sie mit einem 3-4mm Luftspalt und Silikon auf die erste Rändelmutter.
Das Silikon müsste elastisch bleiben. Auf die zweite Rändelmutter schraubte ich eine lange Schraube, auf welche ich Gewichte anbringen könnte.
Der Vorteil dieser Konstruktion wäre es gewesen, das ich dieses System nicht nur vertikal, sonder auch horizontal hätte anbringen können. Die Hebelwirkung der Schraube in Verbindung mit Gewichten müsste nun diese 3-4mm Druckkammer in ihren mechanischen Abmaßen bewegen - wegen dem elastischen Silikon.
Leider klebte das Silikon auf den Rändelschrauben nicht.
Vermutlich das Kühlmittel bei den Zwerspanungsarbeiten der Schrauben war noch - fettig - drauf geblieben.
P1170079.JPG
Alternative:
Ich besorgte mir eine HT-Rohr DN50 Muffe, eine in die Muffe passende sehr große (Karosserie-) Unterlagscheibe und zwei Muttern.
Die lange Schraube hatte ich ja schon.
Die HT-Rohr Muffe bildete nun auf dem unteren Rändelschraubenpodest die Druckkammer. Positiv war es, dass dort noch Silikon übrig geblieben war, welches den Gummi der Muffe abdichtete.
P1170076.JPG
P1170078.JPG
Und hier noch eine Schnittzeichnung:
Seismo.jpg
Das Gehäuse der Kapsel habe ich durch ein eingeklemmtes Stück Draht elektrisch mit der Rändelschraube verbunden.
Das Ganze habe ich dann in einen runden Möbelfuß aus Stahlrohr mit Silikon eingeklebt. Beides zusammen brachte eine gute 50Hz-Brummunterdrückung zustande.

Auf diese Art bin ich nun in der Lage, zumindest vertikale Beschleunigungen (wie bei einem normalen Geophon auch) messtechnisch mit Spektrum-Lab zu erfassen.
Es funktioniert SEHR gut.
Die Wasserfälle - und der Vergleich Mikrofon/EKK-Geophon folgen.

Zumindest für meine Situation habe ich eindeutige Klarheit:
Die Vibrationen sind ZUERST da!
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obod0002
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Re: Logging Technik

Beitrag von obod0002 »

interessanter Ansatz, yewie.
Könntest Du bitte mal einen vergleichenden Screen von SpecLab hier einhängen?
obod0002
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Re: Logging Technik

Beitrag von obod0002 »

Zumindest für meine Situation habe ich eindeutige Klarheit:
Die Vibrationen sind ZUERST da!
wie ist Dein Meßaufbau damit Du zu dieser Aussage kommst? "Schlägt" das schwere Mikrofon eher aus oder heftiger oder ...?
Danke
yewie56
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EKK-Geophon, Mikrofon Vergleich

Beitrag von yewie56 »

Hier der erste Wasserfallschrieb zum Vergleich:

Links das EleKtretKapsel-Geophon (EKK-Geo)
Rechts die gleiche Mikrofonkapsel in einem Mikrofon.
1209100958CAPAM.jpg
Und dann habe ich vom EKK-Geo die Druckkammer einschliesslich
dem Gewicht abgehoben und entfernt. (Das Gebilde liegt ja nur auf)
Damit entferne ich auch den Einfluss von Beschleunigungskräften!
(im Wasserfall der obere Bereich)

Während der rechte Kanal weiterläuft, passt sich der Linke Kanal an
das Verhalten eines Mikrophones an. Auch die Pegelverhältnisse sind nahezu gleich.

Die 10Hz und 30Hz Einträge beim EKK-Geo (mit Beschleunigungs-Druckkammer) sind DEUTLICHST stärker als beim Mikrofon.
1209101004CAPAM.jpg
Achja, zum Messaufbau:
das EKK-Geo steht in Raummitte auf dem Boden, das Mikro ist 10cm genau darüber mittels (federnd gelagerter) Mikrofonspinne angebracht.
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Zuletzt geändert von yewie56 am 11.09.2012, insgesamt 1-mal geändert.
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