Schienenlärm und Politik

Es gibt mehr tieffrequenten Schall bedingt durch grössere Maschinen (Flugzeugen, Autos und Schiffe) sowie durch Zunahme in Siedlungsnähe sowie Schallschutzmassnahmen und Schalldämmung, welche die Bandbreite im 'unhörbaren' Bereich akzentualisieren.
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hifi
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Schienenlärm und Politik

Beitrag von hifi »

Schienenlärm

Beim Schienenlärm gehen die Fachleute davon aus, dass bei besser Qualität der Schienen der Lärm um die Hälfte reduziert werden kann. Tieffrequente Schallemission werden bei den Betrachtungen allerdings nicht mit einbezogen. In diesem Punkt keine Bedarf zu bestehen.

Die Qualität des Lärms ist noch immer kein Thema. Gerade durch schwerere Einheiten – und weniger Zugpersonal – sowie der Umbau von der Holzschiene zum Beton erhebliche Verschlechterungen für Brummtonbetroffen nach sich ziehen könnte.

>Um die kritische Lärmbelastung durch den Schienenverkehr genau bestimmen zu können, benötigen die Bundesbehörden ein Berechnungs-Modell.<

Lieber spät als nie sollten Brummtonbetroffene aktiv werden und die Prämisse >tieffrequenter Lärm< einbringen. Nachfolgendes Beispiel zeigt, wie sich die Lärmfraktion bemerkbar macht. Es ist mehr als angebracht, sich auf das Trittbrett zu begeben, damit der Zug nicht ohne uns abfährt....

sonRAIL




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Gemeinsamer Brief

In einem Brief an Moritz Leuenberger, der von allen Thurgauer National- und Ständeräten mitunterzeichnet wurde, stellte sie drei Forderungen auf: die rasche Einführung eines wirksamen Lärmbonus für lärmsanierte Güterwagen, die forcierte Lärmsanierung des Rollmaterials sowie eine Verstärkung des Schweizer Drucks im gemischten Ausschuss des Landverkehrsabkommens gegenüber Staaten mit (zu) lautem Rollmaterial. Den Thurgauer Forderungen hat sich auch die Konferenz der kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs (KÖV) angeschlossen, indem sie dem Bundesrat einen Brief mit identischen Forderungen zukommen liess. Laut Benjamin Wittwer, der die KÖV-Geschäftsstelle leitet, reagieren die Anwohner von Bahnlinien zunehmend sensibler auf die Lärmbelastung – nicht nur am Bodensee, sondern im ganzen Land, insbesondere entlang der Transitachsen. Die Verkehrsdirektoren hätten beschlossen, verstärkt für gemeinsame Anliegen einzustehen.

In seiner am Mittwoch publizierten Antwort kommt Leuenberger den Kantonen ein Stück weit entgegen. Er räumt ein, dass der Eisenbahnlärm «äusserst unangenehm» sei, die Lebensqualität beträchtlich vermindere und langfristig negative gesundheitliche Folgen haben könne. Hinsichtlich der Forderungen zieht der Bundesrat ein bedeutend verstärktes Anreizsystem bei den Preisen für die Trassenbenutzung in Erwägung, verbunden mit einem allfälligen Lärmbonus oder -malus. Betreffend zusätzliche Massnahmen zur Lärmsanierung habe er das Bundesamt für Verkehr beauftragt, bis Ende Jahr eine Vernehmlassungsvorlage auszuarbeiten. Nicht in der Macht des Bundesrats liege es hingegen, auf europäischer Ebene eine raschere Sanierung des Rollmaterials voranzutreiben. Die Thurgauer Regierung hat die Antwort Leuenbergers «mit Genugtuung» zur Kenntnis genommen, verlangt aber konkret die Einführung eines international koordinierten Lärmbonus auf Anfang 2013. Erfreut zeigt sie sich zudem über den Auftrag Leuenbergers ans Bundesamt für Verkehr, mit den entlang des Bodensees tätigen Unternehmen des Güterverkehrs Kontakt aufzunehmen und nach Verbesserungen zu suchen.
Freiamt stärker betroffen

Klaus Schaermeli und die IG Seelinie sind einen Schritt weiter gekommen, der Kampf gegen die lauten Transitgüterzüge geht jedoch weiter. Jüngst hat Schaermeli eine E-Mail erhalten, die ihn auf noch weit lärmgeplagtere Regionen aufmerksam gemacht hat. Der Absender, der im Freiamt aufwuchs, habe ihn kritisiert, wegen der paar Züge am Bodensee «ein solches Affentheater» zu machen. Im Freiamt nämlich, so der Verfasser der E-Mail, würden täglich 186 Züge verkehren, davon 114 Güterzüge. Nicht die deutschen Waggons seien die lautesten, sondern die niederländischen, belgischen und französischen.



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Leserkommentar:

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Adolf Flüeli (20. Mai 2010, 14:40)
NZZ- Zensur ! Nicht EU- kompatibler Schienenbonus
Es ist nachgerade unverschämt, einen weiteren Lärmbonus zu fordern, nachdem die Schweiz zu Ungunsten ihrer Anwohner an Bahn- und Tramtrasses einen sogenannten "Schienenbonus" je nach Tageszeit und Verkehrsfrequenz von 5 dB(A) bis 15 dB(A) anwendet. Dieser alte Beamten-Zopf, dass Schienenlärm weniger störend sei, als Lärmquellen anderer Verkehrsträger ist absurd. Der "Schienenbonus" gilt sowohl für die Bahn als auch für das Tram und verfälscht die physikalischen Messresultate unmittelbar nach der Messung per der Dekret künstlich nach unten. Das Widerspricht sämtlichen internationalen Regeln - einschliesslich der EU- Lärmschutzrichtlinien und schönt somit die primär die dürftige Öko- Bilanz der maroden Bahn. http://www.schienenlaerm.de/

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Leila: Alltagstauglichkeit zeigen

Beim Bund ist das Interesse an «Leila» auf alle Fälle vorhanden. Die Josef Meyer AG ist mit dem Bundesamt für Verkehr im Gespräch, ob man zwei Züge mit «Leila»-Drehgestellen auf die Reise schicken könnte, um die Vorzüge im Alltag zu demonstrieren. Ob «Leila» über diese Phase hinauskommt, ist aber letztlich eine politische Frage.

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