RLS & Brummen

BT-Wahrnehmung und Schlaflosigkeit bei natürlichen Ereignissen des Wetters und der Geologie ist statisch signifikant. Die Gründe – unabhängig vom Grad der Urbanisierung – sind unerforscht. Betroffen davon zu sein scheinen eher Menschen in der 2. Lebenshälfte.
Antworten
Bernd
Beiträge: 30
Registriert: 09.09.2012
Kontaktdaten:

RLS & Brummen

Beitrag von Bernd »


Hallo

Hier kann ein wichtiges Thema diskutiert werden. Einzelne Postings habe ich aus >Hat das Brummen eine natürliche Ursache?< herausgepflückt.

Grund der Moderation: Ein Leser hat grosse Schwierigkeiten, die Beiträge von gesundheitlich mehrfach Betroffenen, welche beispielsweise starke Medikamente gegen Herz- und Kreislaufprobleme oder Schmerzmittel einnehmen oder sonst durch hier nicht so einfach diskutierbare Leiden betroffen sind, irgendwo einzuordnen. Oft schliessen diese Diskussion die Mehrheit der LFN-Betroffenen aus, was ja nicht das Ziel unseres Boards sein kann.

Euer Admin



Nachdem hier ja nun doch noch ein wenig zu meinem Thema zurückgekehrt wurde,
kann ich ja doch noch was dazu sagen.
(Schon 1000 mal gesagt, also kommts auf ein mal mehr auch nicht an).

Also:
yewie. An anderer Stelle hast Du nach den LKW's bei uns im Hafen gefragt.
Die Frage halte ich für absolut uninteressant.
Zwischen dem Hafen und uns liegen:
Viele Kilometer, mehrere Hauptstrassen, Bahnstrecken, Flüsse.
Interessanter wäre da der Flughafen, den ich anfangs auch im Verdacht hatte.
Warum ich den als Quelle für DAS Brummen ausschliesse, dazu gleich mehr.
trotzdem habt Ihr, verglichen mit Eurer Lebenszeit, innerhalb eines recht kleinen Zeitrahmens ähnliche Probleme bekommen.
Der Altersunterschied zwischen meiner Frau und mir beträgt ca. 7 Jahre.
(Sie ist jünger als ich).
In der Anfangszeit des Brummen war sogar sie es, die öfter etwas gehört hatte, was wir uns nicht erklären konnten.
Nachbarn, die Nachts Gitarre oder Arkordion spielten.
Etwas später hatte ich öfters etwas gehört, was wie zu lauter Fernseher klang.
Es dauerte bestimmt ca. 1 Jahr, bis unsere Erlebnisse sich anglichen.
Juli 1999 begann dann die Übereinstimmung.
Der Lärm nahm dramatisch zu, die Vibrationen stellten sich ein.
Frühere gemeinsamme Erlebnisse wie das gelegentliche Gefühl, uns reise etwas den Boden unter den Füssen weg,
konnten wir dann den Vibrationen zu ordnen.

RLS & Brummen.
Wenn mich mein Verdacht nicht täuscht, und RLS & Brummen (die Vibs)
haben einen Zusammenhang,
dann hatte ich das Brummen bereits vor über 30 Jahren erlebt.
Da begann mein RLS.
Und in der Kindheit hatte ich bereits manchmal das Gefühl, als wenn sich mein Bett drehe, als wenn es schwebt. Damals fand ich das noch ulkig.
In diesem Kontext stellt sich mir immer mal wieder die Frage, ob die "Traumflieger" aus dem anderen Forum eventuell durch die Vibs auf die "Reise" geschickt werden? Nur so als Gedanke.

Warum nicht "technisches Brummen":
Es wurde in der "bewussten" Anfangszeit zwar viel am Flughafen umgebaut, es kamen auch neue Strassen hinzu.
Aber mein Brummen weitete sich dann schnell aus.
Die gleichen Vibs z.B. erelebe ich auch in meiner Elternwohnung, einen Stadtteil, der immer ruhiger wurde, wo Nachts die Bürgersteige hochgeklappt werden, wo Warmwasser noch mit dem Durchlauferhitzer erzeugt wird, wo im Sommer die Zentralheizungen aus sind,
ich erlebe das Brummen auch bei anderen Leuten, sogar im Wald ausserhalb der Stadt.
Das Brummen hat Änderungen, die mit technischen Rythmen oder Zyklen nicht einher gehen.
Jetzt zur Zeit Brummt es wie Sau.
Die letzten Tage war das Dröhnen lauter.

Sensibel werden durch drüber Reden.
Also, mein Nachbar beschuldigt mich, den Fernseher zu laut zu haben.
Ich bin das aber nicht. Vermutlich erlebt der das Brummen, allerdings nur noch nicht bewusst.
Und mit dem habe vorher darüber nicht gesprochen.
Und nachdem ich ihn auf meine Seiten aufmerksam gemacht hatte, hat der eine Mauer gebaut. Kein Spruch.
Wir ernten von dem immer richtig böse Blicke, aber anstatt mein angebot zum Gespräch zu nutzen, baut der Mauern.

Manche Lärmbetroffenen sind echt blöde:
Doch, das meinte ich total ernst.
Mein Nachbar ist ein solches Exemplar. (Wenn er kein Brummi ist).
Mauern bauen statt Gesprächsangebote nutzen: Blöder gehts ja wohl kaum noch.
Und dann gibt es ja noch denjenigen, der viel Geld für eine Ersatzwohnung ausgibt, anstatt sein Haus zu vermieten oder zu verkaufen.
Und ähnliche Exemplare habe ich auch sonst noch kennengelernt.
Mensch mensch mensch.
Wenn ich sowieso schon auswärts schlafe, gebe ich mein Haus doch lieber entgültig auf, bevor ich mir wegen ein paar Kröten entgültig die Gesundheit ruiniere.
Der Klügere gibt nach und lebt gesünder.

So, das soll erst einmal reichen.
Dieses doofe ewige wieder nach oben scrollen des Editor nervt langsam.
Da sollte der Admin mal was gegen machen.

Bernd
LEGO
Beiträge: 127
Registriert: 05.04.2011
Kontaktdaten:

Re: Hat das Brummen eine natürliche Ursache?

Beitrag von LEGO »

@ yewie:
Muss es nicht unbeding sein. Genauso können sich extern angeleitete Aufmersamkeitsmechanismen eingestellt haben:
Meine Frau hat es erst viele Monate gar nicht gehört.
Erst als ich davon etwas erzählte hat sie es, noch lange nicht sofort, sondern viele Monate später auch gehört. (Psychose?)
Ein paar Sachen sind mir wichtig und die möchte ich gerne als Fakt festhalten (bis ich den Gegenbeweis habe):

1.) ich gehe davon aus, dass wir alle hier einen unterschiedlichen Brumm haben. Derzeit sind allein 4 Mechanismen bekannt, wie ILFN, also Niederfrequenter Schall unterhalb der Wahrnehmungsgrenze (also OHNE Höreindruck für den gesunden / unbelasteten Menschen) zu messbaren Stimulationen der Hörbahn führen kann - nur ist der Höreindruck per "Software" auf "off" gestellt. Das ist quasi der Auslieferungszustand des Gehörs.

Kombiniert man die 4 Mechanismen mit unterscheidlicher Physiologie der Knochensubstanz des Innenohrs, Alter (beeinflusst die Signale von der Cochlea), Historie von Lärmexposition, Anzahl der verschleppten Mittelohrenzündungen, Vorhandensein eines Vibrationseintrags (moderiert bekanntermaßen den Höreindruck), so wird schnell klar, dass es kaum jemals den identischen Brumm zwei mal gibt.

2.) Neben der Cochlea ist auch das Gleichgewichtsorgan (als unser evolutionsgeschichtlich "eigentliches" Ohr) in der Lage, Schall zu registrieren - und zwar hauptsächlich im niederfrequenten Bereich. Die Empfindlichkeit ist ebenfalls durch ein Filter beim Gesunden recht gering eingestellt: ca. 60dB für den akustischen Reiz. Das Ansprechen passiert jedoch OHNE Höreindruck - obwohl messbare physiologische Reaktionen eintreten.

Es ist jedoch bekannt, dass beim Vibrationsreiz (ebenfalls Vestibularapparat) schon bei einem 1/100 der BEWUSST wahrgenommen Reizschwelle, physiolog. Reaktionen eintreten. Und das ist schon bei der unsensibilisierten Person ein unglaublich geringer Reiz...

3.) Experimente mit NF-Schall zeigen immer wieder, dass das Wahrgenommene mit dem Auslösenden nicht übereinstimmen muss (Frequenz Auslöser und Frequenz wie gehört, non-linearität von Pegel des Reizes mit dem subj. wahrgenommenen Pegel (wie laut), Vibrationsempfinden als "normale" Reaktion auf NF-Schall, "kribbeln" auf der Haut, Muskelzittern als Reaktion auf NF-Schallreiz). Deshalb müssen wir uns selbst extrem kritisch betrachten: der Brumm, der uns so peinigt, verstellt uns of den Blick auf den Auslöser. ... Ich will es mit Chad Orzel sagen (Buch, wie man seinem Hund Quantenphysik beibringt): Hunde sind besser dazu geeignet, Quantenphysik zu verstehen als klassische Physiker, denn Sie lassen sich nicht von Erwartungen (das "kann" nicht sein) leiten, sondern schauen nur auf das was beobachtbar ist - selbst wenn es uneindeutig oder wiedersprüchlich erscheint.

Unser Phänomen ist so komplex, dass wir aufpassen müssen, dass wir uns nicht an einzelnen Sonderfällen (die wir ja meist nicht ins letzte Detail kennen) aufhalten, sondern uns an dem orientieren, was am häufigsten zu beobachten ist, was am Typischten ist.

In der Diskussion hier um die möglichen Auslöser wäre nach meiner Einschätzung daher vor allem ein sowohl-als-auch Ansatz der Sinnvollste. ... da gehe ich mit meiner scheinbaren Borniertheit natürlich mit gutem Beispiel voran... ;-). Die Argumentation "aber mein Brumm ist anders, daher KANN das so nicht sein" ist riskant. Schnell verliert man so den Blick auf das Wesentliche...

4.) Ein Ventilator mit nur 40 cm Durchmesser kann eine Fläche von 11 qkm akustisch kontaminieren (ISLA/SOEST Study), eine Windkraftanlage (Schofield 2001) kontaminiert einen Radius von 18Km, also 1000 qkm mit Vibrationen oberhalb des seismischen Hintergrundes.

5.) Was den gesunden Menschen von dem Brumm schützt, ist quasi nur die Firmware (schützt uns vor der Weiterleitung interferierender (tiefer) Frequenzen an den Gleichgewichtsapparat und andere verarbeitende Bereiche der Gehirns). Jegliche Firmware kann umprogrammiert werden. Besonders das Gehör ist durch sein Adaptionsvermögen BESONDERS dafür ausgelegt, durch akustische Signale SELBST eine Umprogrammierung zu erfahren.

6.) Die Tatsache, dass diese Umprogrammierung bei "uns" mit den bekannten Quellen so relativ schnell vonstatten geht und dass all unsere Quellen 2 Besonderheiten zeigen - nämlich TONALITÄT (Drehkang bei Ventilatoren, 50Hz bei Trafobrumm, Umdrehungszahl bei Pumpen) und Abwesenheit von UNTERBRECHUNGEN im Signal - ist DER Hinweis auf eine "Umprogrammierung" auf neuraler Ebene. Punkt. Aus. Das ist standard-Lehrbuchmaterial, wenn man neuronale Plastizität erklären will: SO passiert "Lernen" auf Ebene der Nervenzellen: monotone Widerholung des Reizes - keine Pausen (da sonst ja der Bezug zum Normalzustand gegeben wäre).

Besser kann man nicht auf einen "fehlgeleiteten" Lern-/Adaptionsprozess hinweisen.

7.) Wir "Brummtonhörer mit bekannter Ursache" sind quasi die Versuchskaninchen - an uns kann man sehr schön die Rahmenbedingungen studieren, die zum Eintreten EINER Version des Brummtons führen - vor allem den Faktor ZEIT: kurze Exposition mit ILFN wird toleriert, LANGE Exposition macht krank/Brumm/physiologsiche Probleme. Wir hatten alle den "BUMM" Effekt ... holla, was brummt denn da morgens um 2.15h??? Das war der Zeitpunkt an dem sich eben unser "Filter" abgeschaltet hat.

8.) Die begleitenden NON-auralen Symptome (von der Schlafstörung bis zum Durchfall, vor allem aber der SCHWINDEL und nervliche Empfindungsstörungen - Kribbeln, Zucken, Artikulationsstörungen, sowie Tachycardie, Rythmusstörungen) sind ein weiterer Hinweis auf den Wirkungsweg: zunächst die "Schallinduzierte Kinetose": Störungen des Gleichgewichtes führen BEKANNTERMASSEN zu: natürlich Schwindel, natürlich Übelkeit - aber vor allem zu Verspannungen der Halsmuskulatur (vgl. cVEMP) und des Rückens (klar, geht ja um das Aufrechthalten des Körpers, das ja vermeintlich nicht mehr funktioniert - daher Stresshormone und erhöhte "Vorspannung" des Halteapparates. Dann das "Unscharf-Sehen" (vgl. oVEMP)... und vor allem - wie bei vielen Schwindelpatienten generell zu beobachten - zu Depression und Angststörungen.

Am (neben Schlafmangel) gefährlichsten ist aber die Koppelung Herz-Kreislauf an das Innenohr: daher Bluthochdruck (zunächst kurze Episoden, später generell erhöht), Herzrasen und Rythmusstörungen.

Jenseits der Symptome, die auf die Beteiligung der Gleichgewichtsorgane hinweisen, zeigen sich auch Symptome, die auf einen Ursprung im ZNS hinweisen: Hautkribbeln, Verdauungsstörungen, Artikulationsstörungen etc. ... Die Erklärung dazu geht wie folgt: Durch dauernde Exposition durchlässig gewordener Filter lässt nun Frequenzen durch, die (aufgrund der Wellenlänge quasi zudem monaural) innerhalb der Frequenzbereiche liegen, die eigentlich den hirneigenen neuralen Prozessen vorbehalten sind: die sog. "Synchronität" (als Abgrenzung zur Synchronizität) tritt ein - die Ergebnisse sind klar pathologisch.

9.) So. All die Problemchen aus Punkt 8 wollen Betroffene per "mentaler infektion" (Dawkins) auf Ehepartner oder Nachbarn übertragen haben, quasi als "psychogenic disease"? No friggin way. Yewie, ich hoffe Du siehst mir das nach - abbe det is Bubkes! Sei froh drum - sonst hättest Du (und all wir anderen "Ersthörer" auch) ja quasi Schuld am Brumm unserer Partner. Ich hab' mich echt bemüht - aber es gibt außer einem Spinner einfach NIEMANDEN mehr, der nach 1970 noch ernsthaft an so ein elaboriertes Modell einer psychosomatischen Verknödelung glaubt. (Pfüüh.) ... naja, und DER Spinner steht ja bekanntermaßen auf der Gehaltsliste der schlimmsten IS-ILFN Verursacher schlechthin... somit darf man:
Erst als ich davon etwas erzählte hat sie es, noch lange nicht sofort, sondern viele Monate später auch gehört.
sicher unter dem Begriff "Rückspiegelkausalität" verbuchen (eine Kette von Ereignissen an deren Ende die heutige Situation steht, die in der rückwärtsgewandten Betrachtung vermeintlich kausal erscheinen).

Allein der lange Abstand spricht für eine Sensibilisierung, und nicht für eine Psychose.

Ich hätt' noch mehr - will es aber erstmal dabei bewenden lassen. Das Obengenannte ist aus der aktuellen Literatur und aus der Diskussion mit einer Vielzahl Betroffener (und einem Gruppenleiter einer Brumm-Selbsthilfegruppe) recht gut abgesichert.

Einmal sensibilisiert, so bin ich mir sicher, können auch natürliche Quellen unser Problem auslösen / verstärken indem eine Grundbelastung erhöht wird. Dabei muss man aber auch nochmal erwähnen, dass aus neurolog. Sicht der PEGEL nur ein Aspekt darstellt: Tonale Peaks, dominierende Frequenz und Sprünge im Spektralverlauf sind mit großer Wahrscheinlichkeit wichtigere Reize.

Cheers,
LEGO
Zuletzt geändert von LEGO am 01.10.2012, insgesamt 2-mal geändert.
Antworten