Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Tätigkeit, Tageszeit und Umgebung spielen eine wichtige Rolle ob Lärm im Tieftonbereich (kurz LFN) eine unangenehme Begleiterscheinung oder eine dramatische Belastung darstellt. LFN vermindert das Wohlbefinden selbst dann, wenn er nicht bewusst wahrgenommen wird. Es ist darum angezeigt, dass genau so wie im Umgang mit Giftmüll oder radioktivem Material auch bei Lärmemissionen präventiv Massnahmen zum Schutze der Wohnbevölkerung ergriffen wird.
yewie56
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Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Beitrag von yewie56 »

Lieber Schrotti,

leider schafft auch mein yahoo-postfach 2x38MB nicht.

Ich wäre daran interessiert. Aber da Du ja mp3 ablehnst, obwohl mein Versuch bezüglich SpectrumLab im Bereich bis 150Hz keine Unterschiede gezeigt hat, muss ich wohl leider darauf verzichten...

Vielleicht helfen doch manchmal Kompromisse?
schrotti
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Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Beitrag von schrotti »

Hi
ich arbeite daran.
Bei der Analyse ist die Auflösung nach der FFT mit Matlab ziemlich grob. Da werden die Frequenzen in den Schritten 1, 2, 3, 4, 5 usw. angezeigt. Bei der üblichen Samplerate von 44100 Hz werden die Dateien auch noch recht groß. Dabei interessiert uns eigentlich nur der Frequenzbereich bis etwa 125 Hz.
Daher folgende Überlegung:
1. Aufnahme mit 24bit/44100 Hz (Original natürlich archivieren).

2. Tiefpass mit etwa 3000 Hz

3. Mit dem Waveditor, Resampling auf 6553 Samplefrequenz mit Neuberechnung der Daten (Die Tonhöhen in der Messdatei bleiben erhalten)

4. Mit dem Waveditor, Resampling auf 65536 ohne Neuberechnung der Daten (Die Tonhöhen werden um den Faktor 10 erhöht, der Zeitablauf einer 60 Sekunden Messung reduziert sich auf 6 Sekunden). Bei dem Resampling ohne Neuberechnung wird nur im Header der WAV Datei der Eintrag für die Samplefrequenz, Datendurchsatz usw. verändert.


Das Resampling auf 65536 ist für die FFT Analyse in Matlab günstig und bildet einen Rechenzyklus der FFT mit der N von 65536.
Somit sind die Ergebnisse der FFT immer das 10fache der Originalfrequenzen. Der Ton von 10 Hz im Original wird nun zu einem Ton von 100 Hz.

Die Vorteile:

a. Die Frequenzauflösung von 1, 2, 3 usw. erhöht sich auf 1.1, 1.2, 1.3, 1.4 usw.

b. Die Dateigröße wird auf etwa 15% reduziert.


Man könnte die Originaldaten auf die gleiche Weise um den Faktor 10 beschleunigen und in einer neuen Datei mit der 10fachen Abspielgeschwindigkeit hörbar machen. Also erstmal Tiefpass mit 2000, dann Resample mit Neuberechnung auf 4410, dann Resample ohne Neuberechnung auf 44100. Dann kann der BT mit dem 10fachen durch die Stereoanlage laufen.


Übrigens, bei der Kompression mit MP3 werden durch Berechnung Töne die von anderen Tönen aufgrund deren Lautstärke überdeckt werden herausgenommen (Datenreduzierung, herausnehmen von Daten die aufgrund der Überdeckung vom Ohr sowieso nicht wahrgenommen werden), die verschwinden also. Darum sind die MP3 Dateien für eine Analyse unbrauchbar.
yewie56
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Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Beitrag von yewie56 »

Danke Schrotti, für Deine Überlegungen.

Ist das nicht etwas kompliziert?

Interessant ist der Bereich bis 150Hz. Angeblich ist Micro-Seismik bis dahin aktiv.

Wenn ich dies in SpectrumLab eingebe, wird mir bei einer 16K FFT und 8fach Decimation eine Samplerate von 22050Hz empfohlen. Dies scheint dafür auszureichen.

Das Wav zippen bringt dann noch einmal eine Reduzierung auf die Hälfte, also insgesamt die Hälfte von der Hälfte. 2x9,5MB ist ok.

Vielleicht kann man ja schon so sampeln, ohne noch mühsam ein resampling zu machen?

Willst Du Dir nicht doch einmal SpectrumLab anschauen?

Ach ja, eine 65K FFT scheint mir für diesen kurzen Bereich bis 150Hz auch nicht unbedingt notwendig zu sein ...
schrotti
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Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Beitrag von schrotti »

Hi Eine Messung Faktor 10 beschleunigt.
Linker Kanal (der mit der kleineren Amplitude) ist Schall
Rechter Kanal ist Beschleunigung
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yewie56
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Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Beitrag von yewie56 »

Merci, schrotti.

Es gibt keine sehr große Korrelation zwischen Geofon und Mikrofon, oder?

Zumindest nicht bei dieser Messung. Ich kann ein gemeinsames Ereignis ausmachen. Richtig?

Ok, mich hätte nun einmal ein Spektralvergleich interessiert.

Dazu muss ich es aber wieder 10 fach verlangsamen. Um es dann SpectrumLab zum Fraß vorzuwerfen. Mit welchem Tool kann ich die Datei denn wieder als 10fach langsamer abspeichern?
Hast Du da einen Tip?

Ok, wenn Du die Datei zehnfach schneller abspeicherst, heißt das nicht, dass dann ein downsample von 10 passiert - sprich ist die Datei dann nicht von viel minderwertigerer Qualität als mp3 komprimiert ?

Oder kannst Du uns einen Spektalschrieb zur Verfügung stellen?

Noch was: Die feinen Klicks des Geofones. Kommt das von Querbeschleunigungen, bei dem der Magnet irgendwie an die Spule oder sonst etwas anderes anstößt?
schrotti
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Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Beitrag von schrotti »

http://www.goldwave.com/release.php

Mi dem Programm kann die Datei ohne Resample in anderen Geschwindigkeiten ablaufen.
Sie im beigefügten Bild, das Menü 'Playbackrate'.
Kein Geofon, ein Beschleunigungssensor mit Piezzokeramik.


Vollständige Analysen habe ich nicht, ich arbeite daran.
Es scheint aber im Frequenzbereich um 20 / 30 Herz herum
übereinstimmungen zu geben (Faktor 10 nicht vergessen).
Typische drehzahlabhängige Frequenzen von elektromotorischen Antrieben.
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yewie56
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Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Beitrag von yewie56 »

Auch wir favoritisieren den Bereich von 20-35Hz. (obod, yewie)

Ähm, das tun wir nicht. Aber da spielt sich auch bei uns das meiste ab.

Goldwave habe ich. Aber präzise lesbare Wasserfallspektrogramme habe ich bisher nur bei SpectrumLab gesehen.

Mir gehts, darum, wie ich wieder eine Datei mit Abspielgewindigkeit 1
erzeugen kann, um sie ins Spectrum Lab zu füttern.

Danke für die Specs ..

Übrigens: Um die 30Hz kommen mir noch einmal bekannt vor.
Die Schriebe von Blaubeuren sind voll davon ...

Nur leider - leider ist das ja kein Infraschall mehr - und deshalb auch kein Gegenstand der Messungen von Blaubeuren ....
schrotti
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Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Beitrag von schrotti »

Hallo Forum,

wenn man das Analysebild anschaut sieht man sehr viele Linien. Die Linien bedeuten ein Schwingung die ständig vorhanden ist.
Das obere Farbdiagramm zeigt den Schall, hier sind im Frequenzbereich von 100 Hz (im Diagramm sind die Frequenzen um den Faktor 10 höher dargestellt) bis 1 Hz viele Linien vorhanden. Jede einzelne dieser Linien bedeuten eine Dauerton der zu der Umweltbelastung, die wir Brummton nennen, beitragen kann.
Das wurde zur Nachtzeit gemessen um 02.30 Uhr.
Eine Zeit bei der es im allgemeinen am ruhigsten sein soll. Aber wie man schön sehen kann ist im Bereich des Tieftonschall allerhand los.
Mehr brauch man eigentlich nicht um zu erkennen woher das Brummen kommt.

Das untere Farbdiagramm zeigt die Vibration, gemessen mit einem Beschleunigungssensor der auf einem in die Wiese versenkten Stein befestigt wurde. Auch hier ganz klar und deutlich ausgeprägte Linien bei 50 oder 100 Hz.
Deutlicher kann es nicht werden, das sind Vibrationen die durch elektrotechnische Antriebe herrühren, Antriebe die meist in Abhängigkeit von der Netzspannungsfrequenz laufen, was man deutlich an den Frequenzen erkennen kann.

Braucht es noch mehr Beweise?

mfg
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obod0002
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Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Beitrag von obod0002 »

Braucht es noch mehr Beweise?
kannst Du es mit Deinen Messungen schaffen den Verursacher zu ermitteln?
schrotti
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Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Beitrag von schrotti »

kannst Du es mit Deinen Messungen schaffen den Verursacher zu ermitteln?
den Verursacher?

Also, es sollte eigentlich klar sein das es die Verursacher sind!
Mein Umfeld, Flughafen (Lüftungsanlagen, Heizungsanlagen), im Flughafenbereich wurden in den letzten Jahren einige Hotels, Geschäftshäuser hochgezogen (Lüftungsanlagen, Heizungsanlagen), in der weiteren Umgebung Fabrikationsanlagen, Geschäftshäuser (dito.). Und das gilt nur für diesen Stadtteil. Für die anderen Stadtteile gilt ähnliches.

Also wo willst Du ansetzen, da alle das gleiche tun? Und dann gibt es keine Emissionsbeschränkungen dafür.

Also worauf zielt Deine Frage?
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