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Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Verfasst: 18.07.2011
von LEGO
obod0002 hat geschrieben:die Frage ist ja immer noch: in welchem Umkreis müßten wir suchen so es wirklich technische Verursacher sind?

eine zweite Frage: mit welcher Energie müßte etwa senden damit eine Entfernung x überbrücken kann?
Bitte mal die Tabellen zur atmosphörischen Dämpfung von Schall in Abhängigkeit zur Frequenz ansehen. Die Zahlen sind beeindruckend/beängstigend: Aus dem Kopf zitiert: 0.1dB/Km bei so etwa 5Hz. Dabei gibt es massive Unterschiede zwischen Tag und Nacht: nachts ist die Atmosphäre "glatt" oder "geschichtet" (ähnlich eines laminaren flows ... keine Konvektionswirbel) - Schall trägt also weiter.

Die Betreiber von IS Horchposten "hören" Windkraftanlagen noch in 50Km Entfernung - und das menschliche Ohr ist (leider) beeindruckend empfindlich...

LEGO

Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Verfasst: 18.07.2011
von obod0002
Danke LEGO.
Hatte ich gestern kurz gestreift (88 Seiten waren mir gestern zu viel, speziell da es wieder massiv gebrummt hat und ich ob des Wetters nicht wirklich lange nach draußen fliehen konnte)

Wenn es allerdings was mit der Atmosphäre zu tun hat, dann müßte es Luftschall sein - und dann müßte ich ihn doch auch endlich messen und einordnen können?

Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Verfasst: 19.07.2011
von yewie56
Ich möchte hier noch einmal folgenden Aspekt herausheben:

Moeller sagt, dass bereits >> kleinste << Pegelerhebungen, welche gerade eben einmal knapp über die Hörschwelle rutschen, bereits zu >> Lautem << Höreindruck führen können.

http://www.brummforum.net/viewtopic.php ... f499f6b59e

Im Bereich der Hörschwelle existiert also ein deutlich unlinearer Bereich beziehungsweise ein unstetiger Gain-/Verstärkungsverlauf.

Wenn wir außerdem noch berücksichtigen, dass unsere Hörschwellen im Pegelgrenzbereich individuell unterschiedlich sind, können bereits kleine Ausreisser zu unangenehmen Lautstärkeempfindungen führen.

Das technische Regelwerk der Lärmmessverfahren würde diesen, von Moeller behaupteten Sachverhalten, jedoch nicht gerecht werden. Kleinste Hörschwellenüberschreitungen werden dort nämlich durch - parametrisierbare - Mittelwerbildungen einfach weggebügelt.

"... Bei Tief und besonders infrasonic Frequenzen erhöht sich die
Lautstärke steiler über die Hörfähigkeits-Schwelle als
bei höheren Frequenzen, und ein Ton gerade eben über der Hörschwelle
wird nicht nur laut wahrgenommen sondern auch störend. ..."

Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Verfasst: 20.07.2011
von LEGO
Yup. Das lief mir schon mehrfach über den Weg: Im IS Bereich sind die interindividuellen Schwankungen zwischen kaum wahrnehmbar und sehr laut, extrem. Die physiologischen Auswirkungen bei Langzeitexposition scheinen aber davon nicht berührt zu sein: Ich sehe es eigentlich als Vorteil an, IS bedingt hören zu können - so kann ich mich aus deren Wirkungsbereich entfernen (was nicht immer einfach ist).

So ist es bei uns zuhause auch: Ich habe das Gefühl, jemand kurbelt bei 180 auf der Autobahn das Fenster runter - meine Frau merkt nix. Ich wandere sozusagen von Raumnode zu Raumnode ... das ist fast wie ein weiterer Sinn!* Im SpectrumLab ist der Unterschied dann super-offensichtlich: Ruhe = schwarz-blau, Infraschall-Eintrag = purple-pink

LEGO

* durch Zufall einer Bekannten davon erzählt und der war das auch nicht neu: "klar - bei mir gibt's eine Stelle im Wohnzimmer wo's brummt". Interessant ist, dass sie das nicht übermäßig stört - sie es aber geniesst, im Urlaub "brummfrei" zu sein

Re: Da haben wir die Ursache für den Brummton!

Verfasst: 08.10.2015
von yewie56
Ich habe das Gefühl, jemand kurbelt bei 180 auf der Autobahn das Fenster runter - meine Frau merkt nix
Eine sehr treffend beschriebene Beobachtung. Genauso geht es mir auch.

Ja, kann schon ein Vorteil sein.

Ich habe es deshalb hervorgehoben, weil bei amtlichen Messungen immer wieder die Aussage gemacht wird, dass das Gemessene nicht mit dem Gehörten zusammengepasst hätte.

Während der Messtrupp in seinen A-Filter gerade eben ein Peakchen sieht, fällt dem Bewohner gerade das Trommelfell raus ...