Lüfter wirkt als IS-Generator

Tätigkeit, Tageszeit und Umgebung spielen eine wichtige Rolle ob Lärm im Tieftonbereich (kurz LFN) eine unangenehme Begleiterscheinung oder eine dramatische Belastung darstellt. LFN vermindert das Wohlbefinden selbst dann, wenn er nicht bewusst wahrgenommen wird. Es ist darum angezeigt, dass genau so wie im Umgang mit Giftmüll oder radioktivem Material auch bei Lärmemissionen präventiv Massnahmen zum Schutze der Wohnbevölkerung ergriffen wird.
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LEGO
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Lüfter wirkt als IS-Generator

Beitrag von LEGO »

Hallo zusammen,

dieses CBS Video über Infraschall zeigt ungefähr in der Hälfte des Clips einen Eminent TRW-17 Infraschall "rotary" Subwoofer: Im Prinzip einen Ventilator mit einen Resonanzvolumen - also eigentlich nichts anderes als eine schlecht konzpierte Lüftung.

Sehr deutlich zeigt sich, wie selbst nach 3 Wänden, der so erzeugte Infraschall kaum abgeschwächt wird: http://www.pbs.org/kcet/wiredscience/vi ... lence.html

Das Video zeigt auch dem ignorantesten Zweifler wie ein Lüfter als IS-Generator wirkt und dass "Dann mach doch einfach das Fenster zu!" in keinster Weise eine Lösung darstellt.

cheers,
LEGO
schrotti
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Re: Messen mit professionellen Mitteln - schrotti

Beitrag von schrotti »

Hi LEGO,
wir machen keinen Wettbewerb Infraschall kontra Normalschall.
Mit den üblichen Schallpegelmessern messen wir in dem Bereich von etwa 5 Hz aufwärts. Bisher habe haben die Messungen ergeben das wir im Tieftonbereich, entsprechend den Terzen beginnend bei der Terzmittenfrequenz von 6.3 Hz, Pegel haben die durchaus die Hörschwellen p50 und auch p1 erreichen.
Wir sollten uns an das halten was wir bisher auch sicher messen können. Ob nun Schall eine Rolle spielt dessen Frequenz unter 5 Hz liegt können wir bisher nicht mit Bestimmtheit feststellen. Ausgehend von den Hörereignissen die man gelegentlich hört könnte Infraschall unter 5 Hz eine Rolle spielen. Aber das muss sich erst noch anhand von Messungen usw. sicher zeigen. Ausschließen können wir dieses nicht aber wir werden das schon noch feststellen können. Ich bin da ganz optimistisch.
Ich möchte nur sicher gehen und nicht spekulieren.

Natürlich ist es ein leichtes mit Lüftern Infraschall zu erzeugen man muss sich nur mal die atmosphärischen Drücke ansehen um dieses zu erkennen.
100000 Pascal entsprechen dem Druck auf Meereshöhe
Der Bezugsschalldruck 0 dB entspricht 0,00002 Pascal
Schalldruck von 120 db entspricht 20 Pascal
Ein Lüfter dürfte ohne große Schwierigkeiten einen Luftstrom mit 100020 Pascal bewegen um damit richtig Krach zu machen.


Mfg
yewie56
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Re: Messen mit professionellen Mitteln - schrotti

Beitrag von yewie56 »

Schon.
Beobachtet wird der Brumm allerdings vermehrt IN und in der Nähe von Gebäuden.

Diese könnten durch Eigenvibrationen - angeregt durch Infraschall - dazu dienen, diese niedrigen, eigentlich nicht hörbaren Frequenzen in einen höheren - hörbaren - Frequenzbereich zu transformieren.
Und dies, in dem sie die höheren harmonischen eines Infraschallsignals durchresonieren.

Wobei allerdings die Quellen der IS Signale ebenso natürlichen, wie technischen Ursprunges sein können.
schrotti
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Re: Messen mit professionellen Mitteln - schrotti

Beitrag von schrotti »

Diese könnten durch Eigenvibrationen - angeregt durch Infraschall - dazu dienen, diese niedrigen, eigentlich nicht hörbaren Frequenzen in einen höheren - hörbaren - Frequenzbereich zu transformieren.
Und dies, in dem sie die höheren harmonischen eines Infraschallsignals durchresonieren.
Ja, schon möglich.

LEGO’s Beitrag zielt ganz richtig auf die Problematik mit den Lüftungsanlagen.

Es ist schon sehr merkwürdig, da bauen die Menschen Lüftungsanlagen und bewegen große Luftmengen zur Klimatisierung von Räumen. Wenn man sich aber mal anschaut wie klein die Drücke sind um 120 dB Schalldruck hinzukriegen und wie schnell diese Drücke bei der Bewegung von Luftmengen zur Klimatisierung erreicht werden wundert man sich wieso man das überhaupt macht.
Für ein wenig Komfort der Klimatisierung, schafft man sich das große Problem der Lärmbelastung.
Der Luxus der Klimatisierung für wenige, die das klimatisierte Gebäude nutzen, wird zur großen Lärmplage für alle die im Umfeld leben müssen.

Die menschliche Gesellschaft verhält sich irrational.
LEGO
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Re: Messen mit professionellen Mitteln - schrotti

Beitrag von LEGO »

schrotti hat geschrieben:Hi LEGO,
wir machen keinen Wettbewerb Infraschall kontra Normalschall.
Naja, hatte ich auch nicht wirklich angenommen ;-) ... IS ist per klass. Definition 20 Hz und darunter, eine scharfe Trennung zu hörbarem LFN ist eigentlich weder physikalisch noch medizinisch sinnvoll.

IS hat zwar für die meisten Leute (ausgenommen uns) relativ geringe direkte Störwirkung, ist aber, was die direkten Schäden der Cochlea (mittlere und hohe Pegel) und das ZNS (sublime Pegel unter der Wahrnehmungsschwelle) als der gefährlichere Schall einzustufen (Lärmempfindung fehlt, Ermüdungsbrüche der "Härchen" im Innohr und zwar auf der ganzen Länge der Cochlea). Diese Bewertung stammt nicht von mir, sondern bei Lärmschützern durchaus bekannt.

Mein Link war eher als ein Hilfsmittel zur Veranschaulichung der Problematik genüber ignoranten DRITTEN / "nicht-LFN-sufferers" / Behörden und Verursachern gedacht.

Übrigens: der TRW-17 konnte vom ISLA Institut im Freifeldversuch noch in rund 5km Entfernung gemessen werden.

Vielleicht kann mein letzter Beitrag ja vom admin in einen geeigneteren Thread verschoben werden - mir gings nur darum, die Brisanz des Themas "Deppen planen Lüftungsanlagen" zu veranschaulichen.

cheerio,
LEGO
schrotti
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Re: Messen mit professionellen Mitteln - schrotti

Beitrag von schrotti »

Hi LEGO,
das hatte ich missverstanden, mir war noch in Erinnerung wie früher bei den Diskussionen ein Gegensatz zwischen den Ursachen Normalschall bzw. Infraschall entstanden ist. Die Argumentation ging so, Infraschall ist unhörbar und schließt sich somit aus usw.
Da gehe ich ganz pragmatisch vor, für mich gilt die Grenze etwa so wie in der Publikation vom Robert-Koch Institut geschrieben der Bereich von etwa 1 Hz bis 125 Hz als ursächlich bzw. als mögliche Ursache. Und da die Grenzen zu Infraschall auch noch unterschiedlich benannt werden so um 20 bis 16 Hz, kümmert mich das nicht weiter ich schau in dem Bereich 1 bis 125 Hz auf alles was da ist. Meine Mess-Apparatur geht bis in den Bereich der Terz Mittenfrequenz 6.3 Hz und so kann ich auch nur diesen Bereich erfassen. Das Mikro geht bis 3,5 Hz und mit Abstrichen kann man bis 1 Hz messen. Leider habe ich noch kein Recording für 1 Hz da ist bisher bei 5 Hz Schluss.

Kürzlich konnte ich wieder BT Ereignisse feststellen die messtechnisch im Vergleich mit dem Gehörten sicher interessant wären um zu sehen ob 'IS' dabei ist. Aber leider ist dann in dem Moment die Messeinrichtung nicht aktiv. Das muss anders werden. Wir brauchen etwas was ständig im Hintergrund misst und aufzeichnet um etwaige Ereignisse mit der Aufzeichnung zu der entsprechenden Zeit zu vergleichen und zu analysieren.
Ich möchte immer noch einen ständig laufenden Monitor haben der misst und den Terzpegel ständig live ins Netz stellt. Vielleicht krieg ich das noch realisiert.
yewie56
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Re: Lüfter wirkt als IS-Generator

Beitrag von yewie56 »

Das muss anders werden. Wir brauchen etwas was ständig im Hintergrund misst und aufzeichnet um etwaige Ereignisse mit der Aufzeichnung zu der entsprechenden Zeit zu vergleichen und zu analysieren.
Ich möchte immer noch einen ständig laufenden Monitor haben der misst und den Terzpegel ständig live ins Netz stellt. Vielleicht krieg ich das noch realisiert.
Schon richtig. Aber wer soll das ganze Datenmaterial sichten?

Mein Weg ist es, herauszufinden, was der Brumm eigentlich ist. Also solange zu analysieren, was ihn ausmacht und damit wann Gehörtes und Gemessenes zusammenpasst. Dies kann nur durch sensorische Bewertung während einer Messung geschehen und einer Korrelationsanalyse. Ich habe nunmehr ein drahtloses Bewertungssystem fertig gebaut, welches in der Lage ist, Markierungen in Form von Prüftönen im oberen Bereich des mich interessierenden Spektrums (also in der Nähe von 140Hz) zu setzen (Leise / Mittel / Laut). Außerdem kann es noch eine Störer-Markierung setzen, welche ich für die Vorbeifahrer meiner Straße benötige. Diese sollen mir über einen PIR Sensor auch drahtlos mitteilen, wann sie vorbeifahren. Dieser Teil ist aber noch nicht fertig.

Wenn wir herausgefunden haben, welche Eigenschaft der Brummton hat (ich bin mir ziemlich sicher, das es keine reine individuelle Eigenschaft abhängig vom Hörer ist !) , dann erst wird es Zeit für einen Automaten.
Mehr dazu in meinem "Angesicht-Thread". Ich hoffe ich komme an Wochenende dazu ..
schrotti
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Re: Lüfter wirkt als IS-Generator

Beitrag von schrotti »

yewie56 hat geschrieben:
Das muss anders werden. Wir brauchen etwas was ständig im Hintergrund misst und aufzeichnet um etwaige Ereignisse mit der Aufzeichnung zu der entsprechenden Zeit zu vergleichen und zu analysieren.
Ich möchte immer noch einen ständig laufenden Monitor haben der misst und den Terzpegel ständig live ins Netz stellt. Vielleicht krieg ich das noch realisiert.
Schon richtig. Aber wer soll das ganze Datenmaterial sichten?
Also Terzpegel im Sekundenabstand auzuzeichenen ist kein Problem. Die anfallende Datenenge ist nicht sehr groß.
Problematisch wäre es die WAV Daten aufzuzeichnen, und ob das sinnvoll ist?
Auf jeden Fall müssten die Terz und Audiodaten einige Tage aufgezeichnet und vorgehalten werden um bei einem besonderen Brumm zu dem entsprechenden Zeitabschnitt zu gehen und zu analysieren.
Vielleicht können so Besonderheiten gefunden werde, z.B. spielt Infraschall eine Rolle.
Damit will ich, wie Du schon schreibst: herauszufinden, was der Brumm eigentlich ist.

Wäre interessant die Änderungen bei Tage/Nacht, Werktag/Feiertag, Jahrezeiten zu finden und aufzuzeigen.

Ideal wäre ein Server auf dem die Terzpegel in Zeitabschnitten mit Uhrzeit und Datum gespeichert werden um bei Bedarf vom Server geladen zu werden.

Das alles ist erstmal laut gedacht, wie und ob das alles realisiert werden kann muss sich noch zeigen. Vielleicht gibt es sogar ein relativ preiswertes System das auch von anderen nachgebaut werden kann.
Mein Weg ist es, herauszufinden, was der Brumm eigentlich ist. Also solange zu analysieren, was ihn ausmacht und damit wann Gehörtes und Gemessenes zusammenpasst.
Das könnte ein Problem sein, 'zusammenpasst' das optische und das Gehörte. Bei den live Messungen habe ich bisher keine Möglichkeit gefunden eindeutig das gemessene zuzuordnen.
Dies kann nur durch sensorische Bewertung während einer Messung geschehen und einer Korrelationsanalyse. Ich habe nunmehr ein drahtloses Bewertungssystem fertig gebaut, welches in der Lage ist, Markierungen in Form von Prüftönen im oberen Bereich des mich interessierenden Spektrums (also in der Nähe von 140Hz) zu setzen (Leise / Mittel / Laut). Außerdem kann es noch eine Störer-Markierung setzen, welche ich für die Vorbeifahrer meiner Straße benötige. Diese sollen mir über einen PIR Sensor auch drahtlos mitteilen, wann sie vorbeifahren. Dieser Teil ist aber noch nicht fertig.

Wenn wir herausgefunden haben, welche Eigenschaft der Brummton hat (ich bin mir ziemlich sicher, das es keine reine individuelle Eigenschaft abhängig vom Hörer ist !)
Ja denke auch so.
, dann erst wird es Zeit für einen Automaten.
Mehr dazu in meinem "Angesicht-Thread". Ich hoffe ich komme an Wochenende dazu ..
Automat, also wenn jedermann sowas einsetzen könnte würde das den BT Opfern möglicherweise neuen Schub geben.

Habe neulich ein eindrucksvolles Video von Dir gesehen, muss das mal genau betrachten. Du scheinst mit dem Spektrumprogramm sehr gut zurechtzukommen.
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