Lärm trennt

Tätigkeit, Tageszeit und Umgebung spielen eine wichtige Rolle ob Lärm im Tieftonbereich (kurz LFN) eine unangenehme Begleiterscheinung oder eine dramatische Belastung darstellt. LFN vermindert das Wohlbefinden selbst dann, wenn er nicht bewusst wahrgenommen wird. Es ist darum angezeigt, dass genau so wie im Umgang mit Giftmüll oder radioktivem Material auch bei Lärmemissionen präventiv Massnahmen zum Schutze der Wohnbevölkerung ergriffen wird.
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hifi
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Lärm trennt

Beitrag von hifi »

Verkehrslärm, Nachbarschaftslärm, Freizeitlärm, Lärm in der Schule, Baulärm, Kinderlärm, Maschinenlärm – Liste verschiedener Geräuschquellen ist sehr lang und zeigt, dass Lärm im alltäglichen Leben überall auftreten kann. Doch Lärm ist nicht nur allgegenwärtig, sondern auch schädlich für Gesundheit und Wohlbefinden und trägt somit nachhaltig zu einer Reduzierung der Lebensqualität bei. Er hat zudem negative soziale Folgen. Der diesjährige Tag gegen Lärm stellt mit seinem Motto „Lärm trennt“ diese gesellschaftlichen Auswirkungen in den Fokus. Lärm am Arbeitsplatz und zunehmend im Freizeitbereich trägt zum Verlust der Hörfähigkeit bei. Nach dem Diktum von Immanuel Kant „Nicht Sehen trennt von den Dingen, nicht Hören trennt von den Menschen“ kann dies zu Unsicherheit in Gruppensituationen, zur Vermeidung von sozialen Kontakten, zu Misstrauen und Minderwertigkeitsgefühlen und schließlich zur Gefahr der Vereinsamung führen. Besonders problematisch ist in diesem Zusammenhang der sorglose Musikkonsum (MP3-Player, Konzerte, Diskotheken usw.) vieler junger Menschen: Die Nutzung von MP3- Playern mit durchschnittlicher Lautstärke an nur 4 Stunden in der Woche entspricht der wöchentlichen Lärmbelastung an einem Arbeitsplatz, an dem Hörschutz vorgeschrieben ist. Studien belegen, dass inzwischen relevante Teile der Jugendlichen bereits hörgeschädigt sind. Die Trennwirkung des Lärms wird auch bei vielen gesellschaftlichen Konflikten deutlich, vor allem zwischen Nachbarn: Der Lärm der Nachbarn ist inzwischen nach dem Straßenverkehrslärm die störendste Lärmart in Deutschland: 37% der Wohnbevölkerung fühlen sich von ihm belästigt. Die Lösung dieser Konflikte ist mitunter besonders schwierig, weil die Einen Geräusche als lästig empfinden, die für Andere Ausdruck von Lebensfreude und notwendiges Medium lebendiger Kommunikation sind.

Verkehrslärm schließlich führt zur unerwünschten städtebaulichen Trennung: Untersuchungen in Deutschland zeigen, dass sich die unteren Einkommensklassen im Vergleich zu den besser Verdienenden doppelt so stark von Straßenverkehrslärm gestört fühlen (siehe auch die Beiträge des UBA und des VCD). Aktuell erleben wir, dass der Streit um Flugrouten in Frankfurt und Berlin die Umlandgemeinden der Flughäfen in der Frage entzweit, wie die Belastungen zu verteilen sind. Zusammen mit dem Arbeitsring Lärm der DEGA (ALD) setzt sich die Deutsche Gesellschaft für Akustik nicht nur am „Tag gegen Lärm“ dafür ein, die Lärmproblematik in Deutschland ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen. Der ALD bietet ganzjährig u.a. Diskussionsforen an, er informiert unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Ursachen und Wirkungen von Lärm und gibt Hinweise zum Schutz vor Lärm, um den Lärmschutz in Deutschland und Europa zu verstärken.


Quelle / Vollständiger Text:
http://www.ald-laerm.de/
http://www.ald-laerm.de/newsletter/news ... r-Nr-7.pdf
yewie56
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Re: Lärm trennt

Beitrag von yewie56 »

Ich sollte doch meine Jungs dazu motivieren, HNO oder "Hörgeräteakustiker" zu werden.
Vielleicht im PinPong-Effekt könnten sie sich da ja dann ergänzen.
Unerschöpflicher Reichtum ist am Horizont zu sehen!


Zuletzt als neu markiert von yewie56 am 08.10.2015.
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