Grössere Strassen = mehr Kranke

Tätigkeit, Tageszeit und Umgebung spielen eine wichtige Rolle ob Lärm im Tieftonbereich (kurz LFN) eine unangenehme Begleiterscheinung oder eine dramatische Belastung darstellt. LFN vermindert das Wohlbefinden selbst dann, wenn er nicht bewusst wahrgenommen wird. Es ist darum angezeigt, dass genau so wie im Umgang mit Giftmüll oder radioktivem Material auch bei Lärmemissionen präventiv Massnahmen zum Schutze der Wohnbevölkerung ergriffen wird.
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hifi
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Grössere Strassen = mehr Kranke

Beitrag von hifi »

Grössere Strassen = mehr Kranke

Eigentlich ist es logisch: Städte, die fußgänger- oder radfahrerfreundlich sind, fördern die Gesundheit ihrer Bewohner. Autofreundliche Städte dagegen verführen dazu, sich weniger auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkauf zu bewegen.

Nun haben Wissenschaftler der Universität of Colorado in Denver und der Universität of Connecticut im gleichnamigen US-Bundesstaat diesen Zusammenhang in einer Untersuchung von 24 mittelgroßen Städten in Kalifornien (Einwohnerzahl zwischen 30.000 und 100.000) nachgewiesen. Sie werteten dafür die Gesundheitsdaten aus den vergangenen zehn Jahren aus und glichen sie unter anderem mit der Anzahl der Kreuzungen und der Straßenspuren der Städte ab.

Dabei zeigte sich, dass mit zunehmender Anzahl von Kreuzungen und abnehmender Straßenbreite die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Fettleibigkeit abnahm.

Interessant auch: Dominieren statt weniger kleiner Geschäfte große Einkaufszentren in einer Stadt, dann steigen die Raten für Fettleibigkeit um 14 Prozent und für Diabetes um ganze 25 Prozent. Auch die Dichte an Fast-Food-Restaurants (Überraschung!) spielt für die Gesundheit der Städter eine Rolle.

“Aus unseren bisherigen Studien wussten wir, dass kompakte Städte mit mehr Kreuzungen ihre Bewohner dazu motivieren, mehr zu laufen und weniger Auto zu fahren”, sagt Wesley Marshall, Co-Autor der Studie. “Nun konnten wir das erste Mal nachweisen, dass Stadtplanung auch die Gesundheit der Bürger beinflusst.”
Einfluss bei der Wahl des Wohnortes?

Der Grund ist einfach: Fußgänger und Radfahrer sind durch mehr Bewegung statistisch gesehen gesünder als Autofahrer. Die Studie zeigte deutlich, dass die Bewohner in Städten mit kürzeren Blocks und kleineren Straßen gesünder sind, als die in autofreundlichen Städten mit langen Blocks und breiten Straßen.

Für Autos geplante Städte seien deshalb ein Risiko für die Gesundheit, folgert Marshall. Er nimmt an, dass diese Erkenntnis künftig auch eine Rolle bei der Entscheidung bei der Wahl des Wohnorts spielen könnte.

So spannend die Auswertung von Marshall und seinen Kollegen ist, ganz zweifelsfrei kann sie den Einfluss von Stadtplanung auf die Gesundheit nicht nachweisen. Denn bekannt ist auch, dass fahrradfreundliche Städte und Viertel oftmals eine höhere Lebensqualität haben und deshalb wohlhabendere Bewohner anziehen – und die sind statistisch gesehen gesünder als ihre ärmeren Mitbürger.


Taken together these findings suggest a need to radically re-think how we design and build the streets and street networks that form the backbone of our cities, towns and villages.This research is one more in a long line that demonstrates the myriad advantages of fostering walkable places.


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hifi
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Re: Grössere Strassen = mehr Kranke

Beitrag von hifi »

Ich habe den Autor um den vollständigen Artikel gebeten, welchen er mir freundlicherweise zugesandt hat. Bei Interesse bitte hier oder bei mir per E-Mail melden
yewie56
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Re: Grössere Strassen = mehr Kranke

Beitrag von yewie56 »

Mhm, langsam fahrende Fahrzeuge haben niedrigere Drehzahlen.
Und damit niederfrequentere Drehzahlen.

Ich bevorzuge deshalb, was niederfrequenten Lärm betrifft:
Schnellfahrer!
hifi
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Re: Grössere Strassen = mehr Kranke

Beitrag von hifi »

Hallo

Verkehrsberuhigungsmassnahmen in Wohngebieten ist gegenwärtig in aller Munde. Tempo 30 statt 50 km/h scheint dabei ein wirkungsvolle Massnahme zu sein.

- Reduktion des LKW-Anteils
- Förderung lärmarmer Fahrzeuge
- Förderung ruhigen Fahrverhaltens

Zugegeben, die Untersuchung des Lärmminderungspotentials einer Massnahme kann auf sehr unterschiedliche Weise erfolgen und die Schlüsse, die man daraus zieht, ebenso. Tatsächlich wird Motoren- und Abriebgeräusche inzwischen sehr viel differenzierter untersucht als gemeinhin angenommen.

Grüsse
hifi
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Re: Grössere Strassen = mehr Kranke

Beitrag von hifi »

In the new study, participants were asked about their overall lifestyle, physical and psychological health, sleep patterns, and work habits—as well as the level of road, rail, and air traffic sound they regularly heard. The researchers compared these answers to government data on the same noise levels. They found that some 54 percent of participants were exposed on a regular basis to one of the three types of traffic noises at or above 45 decibels—the baseline for what was considered harmful. 15 percent were exposed to two of the traffic noise sources, and 2 percent were exposed to all three. Participants were also given a thorough medical examination.

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hifi
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Re: Grössere Strassen = mehr Kranke

Beitrag von hifi »

yewie56 hat geschrieben:Mhm, langsam fahrende Fahrzeuge haben niedrigere Drehzahlen.
Und damit niederfrequentere Drehzahlen.

Ich bevorzuge deshalb, was niederfrequenten Lärm betrifft:
Schnellfahrer!

Kenne kein Fahrzeug ohne Gänge, es sei denn, es wird mit einem Elektromotor angetrieben.
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