Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Analyseprogramm, Mikrofonkapseln, Vibrationssensoren (Geophone) und Step-to-step-Anleitung für Kurz- oder Langzeitmessungen.
yewie56
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von yewie56 »

Erst mal uuhzen:

Solch ein Bleiblock zu bekommen, ist heutzutage schwieriger, als ein Klumpen Gold. Müsste sich aber auch ganz gut eignen. Uran gäbe es eventuell in Biblis, muss aber rückgewonnen werden.

Zuerst dachte ich, dass das bei den Energien, welche da zusammenkommen, nicht gehen dürfte. Deine Schachtmessungen haben gezeigt, dass ein Haufen schwerer Dreck immer noch mitschwingt.
Er könnte aber von den Gebäudeteilen des Hauses angeregt worden sein. Die Schachtöffnung ist ja auch gegen Luftschall nicht dicht gewesen.

Du möchtest also versuchen, ob ein Bleiblock definierter Größe und Masse auch vom Luftschall angeregt wird?

Ok, Du musst das Mikro gegen Luftschall schützen. Also luftdicht abdichten und die Öffnung außerdem noch mit einer Bleiplatte labyrinthmäßig verschließen, so dass keine Welle direkt durch kommt.

Das Mikrophon ist ja aber nur für Luftschall empfindlich. Welcher Luftschall soll sich denn dann in der Kaverne entwickeln?

Im Prinzip müsstest Du da eigentlich einen Beschleunigungsaufnehmer verwenden - oder aber, durch geeignete Konstruktion Beschleunigung ind Luftschall umwandeln. Ein Faltenbalg aus Blei zum Beispiel. Ich hatte ja solch ein Körperschallmikro schon einmal grob beschrieben, wie ich mir das vorstelle.

Mhm, die Messaufgabe habe ich aber vielleicht noch nicht richtig verstanden ...
obod0002
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von obod0002 »

Guten Morgen zusammen!

Als Vorbereitung auf den Umbau einer Billig-Mikrofonkapsel für diese tolle Anleitung
http://www.transkommunikation.ch/dateie ... %20Mik.pdf
habe ich mir mal zwei Mikrofonvorverstärker als Bausätze geholt.
Einmal einen aus diskreten Bauteilen, den anderen mit SMDs.

Kurzerhand gemäß beiliegenden Schaltplänen aufgebaut (NICHT der der der Elektor beilag)und eine unveränderte Mikrofonkapsel angeschlossen. Das Ganze dann an meine externe Soundkarte an der sonst die gleiche Mikrofonkapsel direkt hängt und gemessen.
Ergebnis: nix was zu gebrauchen wäre.

Da ich bei beiden Bausätzen quasi die gleichen Probleme habe, schließe ich eigentlich einen Fehler im Aufbau der Bausätze aus.

Könnt Ihr mir bitte helfen was ich wohl falsch mache? Ich denke dieser Test wäre noch sehr wichtig die "normalen" Luftschallmessungen zu untermauern.
1000Dank
schrotti
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von schrotti »

Versuche es mal mit diesen Anleitungen

http://www.derbrummton.de/data/Preamp2_V2006.pdf

http://www.derbrummton.de/data/Preamp2_ ... rimmer.pdf

Den Umbau der Mikrofone, wie in deiner verlinkten Anleitung beschrieben, würde ich nicht machen.
Besser ist es ein gutes Mikrofon zu beschaffen.
Siehe hier http://www.derbrummton.de/seite-c.html

Was hälst Du von dieser Anleitung? http://www.geology.smu.edu/~seismic/Ins ... ttleQ2.pdf
yewie56
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von yewie56 »

@schrotti
Danke für Deine Links. derbrummton.de kannte ich ja schon. Auch den Urheber. :-))

Das Seattle-Mikro - auch gut.

Hier gibt es noch eine Fülle weiterer Anleitungen:
http://infravolc.nmtgeop.net/microphone ... enser.html

@obod0002
So ganz verstehe ich noch nicht, was Du eigentlich verbessern willst.

Zunächst einmal: Herkömmliche Bausätze von Mikroverstärkern sind ungeeignet, da sie den unteren Frequenzbereich beschneiden. Deshalb sind die Empfehlungen von derbrummton.de auf jeden Fall besser.

Meiner Meinung nach genügen aber einfache Kondensatormikros, wenn sie denn eine Kugelcharakteristik haben und der Frequenzgang der Soundkarte unten ok ist, völlig.

Ein eindeutigere Verbesserung kann eigentlich nur noch ein Druckempfänger machen. Da gibt es die Möglichkeit, eine Kapsel umzubauen (Anleitung wie von Dir zitiert, übrigens auch von Karl Heinz) oder einen sensitiven Differntialdrucksensor zu verwenden.

Trotzdem noch einmal gefragt: Was willst Du verbessern?
yewie56
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von yewie56 »

Kann ich eigentlich mein Mikro hierfür bei mir vor Ort in z.B. Blei einpacken und weg ist der Brumm?
Scheinbar geht das doch. Ich konnte die Brummaufnahme des Mikros deutlich abdämpfen, indem ich einfach eine Reihe Kissen übers Mikro gelegt habe.

Dabei habe ich aber wohl das hintere Belüftungsloch des Mikros zugemacht. Dann ist da wohl aus dem Mikro statt einem Druckgradientenempfänger ein Druckempfänger geworden. Und den Druck haben offenbar die Kissen abgehalten.

Rechte zwei Spalten: Mit Kissen
Linke Spalten: Ohne Kissen
YEWIE_BT_20110726_0033_MAN-PV.jpg
YEWIE_BT_20110726_0033_MAN.jpg
Es fällt auf, das die Kissen den Bereich 0Hz (!) bis 12Hz deutlich dämpfen.
Dies ist für mich eine erstaunliche Beobachtung!

Bisher habe ich immer angenommen, dass ich unterhalb von 10Hz Probleme mit dem 1/f - Rauschen habe!

Das 1/f Rauschen lässt sich aber keinesfalls durch ein Auflegen von Kissen beheben! Denn es kann nur im elektrischen System des Aufnehmersystems (Mikro, Soundcard) entstehen. Dieses System haben aber die Kissen nicht verändert!

Somit sind deshalb auch Messungen bis nahe 0Hz herunter bei mir VALIDE!

Was bedeutet dies?

Da die Aufnahme während heftiger gehörter Brummeinträge entstanden ist, kann dies nur bedeuten - wenn man sich das restliche Spektrum enmal anschaut - dass der gehörte Brumm von gaaanz weit unten hereingekommen ist. Da ich aber NICHT behaupte, noch etwas von 10Hz bis gar 0Hz herunter TONAL hören zu können, muss da ein anderer Höreindruck eine Rolle gespielt haben!

Über den Höreindruck bei solch niedrigen Frequenzen wird hier etwas ausgesagt:
http://www.brummforum.net/viewtopic.php ... fd43698570

Zitat:
Für viele Leute überraschend, stoppt die Hörfähigkeit
nicht bei 20 Hz. Wenn das Niveau genug hoch ist, können
Menschen Infraschall mindestens bis herab zu 1 oder 2 Hz hören. Der Ton wird
durch die Ohren wahrgenommen, aber die subjektive Qualität unterscheidet
sich von der des Tones bei höheren Frequenzen. Unterhalb 20 Hz verschwindet
die tonale Empfindung, der Ton bekommt einen diskontinuierlichen Charakter,
und eine Empfindung des Drucks an den Trommelfellen tritt auf.
Bei einigen Hz treten die Empfindungen als diskontinuierliche "puffs" auf,
und es ist möglich, den einzelnen Zyklen eines Tones zu folgen und zu zählen.
Die Aufnahme ist in Ostfriesland entstanden, und zwar - für mich unüblich - als Indoor-Aufnahme.
Dort hatte ich in den paar Tagen, in denen ich da war, heftigste Brummereignisse. Meist viel stärker als in Viernheim. Sie fanden mit Intensitätsperioden von cirka 6 Stunden statt. Und ich hatte - leider - überhaupt gar keinen Urlaubseffekt. Ich reiste vorzeitig ab. Dies hatte allerdings nicht nur Brummtonursachen. Mein Sohn wollte nach Hause. Und das Wetter war schlecht.

Zur Aufzeichnung verwendete ich - in Ermangelung meines unhandlichen Messeimers - ein handelsübliches Mikrofon von Logitech. Logitech Desktop Mikrofon:
http://www.logitech.com/de-de/speakers- ... evices/258
Wie alle Standart Media Mikrofone ist es gar nicht oder zumindest völlig ungenügend abgeschirmt. Es nimmt 50Hz EM-Brumm auf. Da es keine Variation im 50Hz Bereich gegeben hat, habe ich diesen Bereich mit dem SpectrumLab HumFilter weggefiltert (Notch-Filter). Deshalb ergeben sich im Spektrum bei 50Hz und 100Hz dunkle Streifen.

So langsam frage ich mich, ob ich - oder wir - dem Bereich unter 10Hz bisher zu wenig Beachtung geschenkt haben.
Dann würden allerdings auch die Schachtmessungen von obod0002 gleich in einem ganz anderen - bedeutenderen - Licht dastehen.
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obod0002
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von obod0002 »

Trotzdem noch einmal gefragt: Was willst Du verbessern?
nun, einerseits sollte der Mikrofonvorverstärker ab 3hz funktionieren:
http://www.elv.de/output/controller.asp ... ch=&marke=

Zum anderen würde ich gerne Deinen Kissentest in ähnlicher Form bei mir durchführen (ohne vorher gewußt zu haben, daß es mit Kissen geht - wieviele müssen wir uns auf das betroffene Ohr binden damit's ruhig wird)?

Was mir aktuell nicht gefällt ist die Kugelcharakteristik der Mikros. Wenn der Brumm durch unsere Wände erzeugt oder doch verstärkt würde, so wäre eine andere Charakteristik viel zielführender (da ich dann event. die Herkunft = Wand/Decke/Boden) ermitteln könnte.
Ähnliches hatten auch meine Fragen zum Bleiblock im Hinterkopf. =>Richtungsbestimmung
obod0002
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von obod0002 »

Dort hatte ich in den paar Tagen, in denen ich da war, heftigste Brummereignisse. ... Und ich hatte - leider - überhaupt gar keinen Urlaubseffekt.
das tut mir sehr leid.

Ich war am Wochenende in unserem Zufluchtsort gewesen. "Meinen" Brumm habe ich dort nicht gehört, wohl aber etwas was dem Brumm bei mir zu Hause sehr vergleichbar ist.
Ich denke wir, die wir den Belastungen zu Hause ausgeliefert sind, reagieren deutlich empfindlicher auf alle Frequenzen die auch unseren Brumm bei uns daheim bilden.
Ich kann leider nicht sagen welche das sind, aber ich hatte Ende Mai aus Schottland ja berichtet daß mir z.B. dortige Busse sehr sehr sehr viel lauter vorkommen, ziemlich sicher ob der niedrigen Frequenzen und damit "meiner Empfindlichkeit" in dem Bereich des Spektrums.
obod0002
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von obod0002 »

danke für Eure Links.
Bitte versteht, daß ich gerne erst einmal die "Hardware" funktionsfähig machen möchte die bereits bei mir zu Hause rumliegt.
obod0002
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von obod0002 »

So langsam frage ich mich, ob ich - oder wir - dem Bereich unter 10Hz bisher zu wenig Beachtung geschenkt haben.
ich weiß ich nerve, aber wenn Du es schaffen könntest aus Deiner Tondatei einige Frequenzen mit Peaks rauszuwerfen, könntest Du event. auch hören ob der Brumm durch Frequenzen unterhalb der bis dato vermuteten für Dich hörbar wird?
schrotti
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von schrotti »

Hi,
wenns hilft ich kann auch Wavdateien mit Matlab analysieren.
Falls Du eine Wavdatei hast, einfach per mail zusenden. Wo die Grenze zur Dateigröße liegt kann weiß ich auch nicht aber probieren wirs einfach.
Egal ob Stereo oder mono und welche Taktfrequenzes geht alles.
Aber so groß wie nur möglich, vielleicht auch per download von irgendwo ist egal wenns lange dauert.
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