"einfache" Fragen zum Brummton

Es gibt mehr tieffrequenten Schall bedingt durch grössere Maschinen (Flugzeugen, Autos und Schiffe) sowie durch Zunahme in Siedlungsnähe sowie Schallschutzmassnahmen und Schalldämmung, welche die Bandbreite im 'unhörbaren' Bereich akzentualisieren.
obod0002
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Re: "einfache" Fragen zum Brummton

Beitrag von obod0002 »

es gibt übrigens noch einen Grund warum ich dann und wann in der Umgebung herumfahre:
meine Partnerin und ich haben natürlicherweise nicht ein identisches Gehör. Teilweise hört sie den BT nur zeitweise, während ich ihn an gleicher Stelle, gleiche Zeit noch durchgehend höre.
Irgendwie gibt's auch beim BT wohl einen Schalldruck ab dem er zumindest bei ihr aus dem Gehör "verschwindet".
Und das würde ich gerne mal per Mikrofonaufzeichnung sowie Aufzeichnung von Bodenschwingungen auswerten.
Bin aber leider bei beiden technisch noch nicht in der Lage dies auch zu tun.
yewie56
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Re: "einfache" Fragen zum Brummton

Beitrag von yewie56 »

Aufzeichnungen von Bodenschwingungen

Mhm, ich bin zwar an einem Seismometer, aber wie wäre es mit zwei gleichen Mikros, das eine gelagert in Gummispinne und - MEHL! (tatsächlich),
das andere in den Boden "gerammt"?
obod0002
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Re: "einfache" Fragen zum Brummton

Beitrag von obod0002 »

2 Mikrofone an unterschiedlichen Orten platziert und aus Laufzeitverschiebungen den Verursacher zu finden wäre wahrscheinlich zu aufwendig?
obod0002
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Re: "einfache" Fragen zum Brummton

Beitrag von obod0002 »

yewie56 hat geschrieben:
Wenn man das ganze Haus mit Federn und Stoßdämpfern
in eine Bodenwanne hängen könnte, vielleicht.
irgendwie verstehe ich es nicht. Laßt mich die Frage mal umformulieren:

angenommen durch den Infraschall schwingt das gesamte Haus, Bodenplatten, Außenwände, Innenwände, Decken, ...

Nicht schön, aber: das was uns doch stört ist der Ton. Wenn nun die Wände usw. schwingen, ihre Frequenzen aber nicht so gut an die umgebende Luft abgeben können, müßte der BT sich doch verändern? Leiser werden, höher schwingen? Also Dämmung der Innenwände?

Können wir davon ausgehen daß ein in einer Spinne montiertes Mikrofon die Bodenvibrationen nicht mehr mitbekommt? Keine Ahnung. Vielleicht herauszufinden wenn man sowohl Töne als auch Vibrationen korrekt aufzeichnen kann und dann das "Geofon" in die Spinne hängt: Vibrationen weg => Audioaufzeichnung ist entkoppelt von Bodenvibrationen ???

Sagt mir doch bitte Eure Meinungen zu diesem Punkt.
yewie56
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Re: "einfache" Fragen zum Brummton

Beitrag von yewie56 »

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Wenn nun die Wände usw. schwingen, ihre Frequenzen aber nicht so gut an die umgebende Luft abgeben können, müßte der BT sich doch verändern? Leiser werden, höher schwingen? Also Dämmung der Innenwände?
Die Wände geben die eingetragene Energie nur in Form von Schallenergie weiter. Dabei entsteht allerdings ein Energieverlust durch teilweise Umwandelung in Wärmeenergie in den Wänden (Massenträgheit). Erhöhung der Masse begünstigt diesen Effekt.

Niedrig energetische Schallwellen in Form von höherfrequentem Schall lassen sich schon durch geringe Masseerhöhung (Gummi o ä.)
dämpfen.

Eine Transformation in einen höherfrequenten Bereich würde eher nur noch mehr stören. Wie auch immer, die eingetragene Energie muss in eine andere Energieform umgewandelt werden.

Eine neue Form von >> Grüner Energie << ?


Vielleicht mal sollte man es über eine Betrachtung von Energien aufzäumen.

Je dichter / schwerer ein Medium ist, desto bessere Energieübertragungseigenschaften hat es.

Sorgt man nun dafür, dass die eingetragene Energie in etwas anderes umgesetzt wird (zum Beispiel Wärme) oder aber löscht man die Wellen dadurch aus, dass man umgekehrte Energie einträgt (gegenphasig erzeugte Wellen gleicher Wellenlänge und GLEICHER! Energie am Empfänger - Beispiel: Noise-Cancelling Kopfhörer), kann man Energie reduzieren.

Eine Kombination aus beidem wäre ideal:

Erhöhung der schwingenden Massen (Dickere Wände)
Entkoppelung der schwingenden Massen durch wärmeumsetzende Feder-Masse Systeme mit Absorbern (Stoßdämpfer)

Einbau eines Resonanzrohres. Dies könnte zum Beispiel eine äußere Betonschale des Gebäudes sein, welche einen genau definierten Abstand hat. Dieses System wirft dann die eintreffende Welle gegenphasig zurück. Aber eben nicht ideal, da verlustbehaftet.

Dimensionierungsangaben beispielsweise hier:
http://media.paisley.ac.uk/~davison/lab ... /tube.html

Ein geschlossenes Resonanzrohr, bei dem eine stehende Welle erzeugt wird, hat dort folgende Formel:

L: Länge des Rohres, hier wäre es der Abstand der ersten zur zweiten Schale

d: Durchmesser des Rohres (Hier ist die Fläche der Inneren Schale drin verborgen - Umrechnung vom Kreisdurchmesser in eine Fläche)
Ist im ersten Ansatz aber vernachlässigbar

n: vielfache der Wellenlängen Viertel

Lambda : Wellenlänge in Luft

L + 0.4d = n * (Lambda / 4)

mit n = ungeradzahlig. Ist n = geradzahlig wird das erwünschte erreicht, es kommt zur Auslöschung.

die erwünschte Formel lautet (d Anteil vernachlässigt)

L = 2 * (Lambda / 4)

Würde man das zum Beispiel für meinen Brummton auslegen (30Hz)
käme folgendes dabei heraus:

Bestimmung von Lambda hier:

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-wellenlaenge.htm

Lambda(30Hz) = 11,44m

L = 1 * (Lambda / 2) (gekürzt)
L = 5,72m

Würde ich also eine äußere Schale um mein Haus bauen, mit
einem Abstand von 5,72 Meter, dann hätte ich zumindest vor einem
30Hz Brummton Ruhe. Uff, das ist schon ein größeres Bauprojekt!

Gegen Bodenwellen wäre das Bauprojekt etwas kleiner. Einfach nur eine Betonwand in einem Abstand von 5,72m rund ums Haus im Erdboden versenken ...


Irgendwie passt mir das alles nicht so richtig, was ich hier sage.
Betrachtet es als Ansatz zum weiter darüber nachdenken ...
yewie56
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Re: "einfache" Fragen zum Brummton

Beitrag von yewie56 »

2 Mikrofone an unterschiedlichen Orten platziert und aus Laufzeitverschiebungen den Verursacher zu finden wäre wahrscheinlich zu aufwendig?
Nein, so wars nicht gemeint. Rechter Kanal: Audiosignal, Linker Kanal: Aufzeichnung der Bodenvibration. Beide Aufnehmer sind die gleichen: Zwei Mikrofone gleichen Typs.
yewie56
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Re: "einfache" Fragen zum Brummton

Beitrag von yewie56 »

Können wir davon ausgehen daß ein in einer Spinne montiertes Mikrofon die Bodenvibrationen nicht mehr mitbekommt? Keine Ahnung. Vielleicht herauszufinden wenn man sowohl Töne als auch Vibrationen korrekt aufzeichnen kann und dann das "Geofon" in die Spinne hängt: Vibrationen weg => Audioaufzeichnung ist entkoppelt von Bodenvibrationen ???
Nein, nur weniger.
Das Audiomikro wird Absorber gedämpft, das andere Mikro eben nicht.
Ich las in einer von mir noch zu findenden Publikation, dass neben Gummilagerung sehr gut auch pudrige Substanzen als Absorber geeignet sind - eben zum Beispiel Mehl. Allerdings muss man die ab und zu aufschütteln.

Also Mikro in eine Spinne (gibts bei Thomann für 7.40 Euro, Quelle gleich im Logging-Technik Thread), die Spinne auf ein Stück Holzbrett stellen, das Holzbrett in eine Schale mit ein paar Kilo aufgeschütteltes Mehl stellen - keine Hefe dazugeben :-)), backen höchsten bei 20 Grad Celsius :-)))
yewie56
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Re: "einfache" Fragen zum Brummton

Beitrag von yewie56 »

5,72 m

FÜNF-METER-ZWEI-UND-SIEBZIG ????!!!!????

Uff! Mein Reihenendhaus ist 6,50m breit...

Jetzt mal ganz schnell rechnen...... . äishdfijlsahjhasm

**arrrghhhh **

26,3Hz

Irgendwas von 27-30Hz habe ich beobachtet..

Sollte ich ... tatsächlich ... IN einem Resonanzrohr wohnen?
hifi
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Re: "einfache" Fragen zum Brummton

Beitrag von hifi »

Hallo yewie56

Eine einfache stehende Welle kann relativ einfach festgestellt werden, nämlich dann, wenn ein Brummton an einzelnen Punkten im Raum unterschiedlich hörbar ist. Im IGZAB-Forum wurde öfter vom 1/2-Öffnen eines Fenster oder der Tür berichte, womit sich geholfen werden könne, um den Brummton zu stillen. Falls dem nicht so ist, behaupte ich mal, dann spielt die Geometrie des Raumes und/oder die Brummtonfrequenz wahrscheinlich nicht eine so wahnsinnig wichtige Rolle. Ich schliesse das aus meiner Hörerfahrung bei tatsächlich direkt wahrnehmbaren stehenden Wellen und sonstigen Brummtonwahrnehmungen.

@obod0002: Gerade wenn wir einer stehenden Welle auf der Spur sind, wäre die Messung an verschiedenen Punkten mit oder ohne Spinne sehr aufschlussreich. Wenn man die beiden Prämissen Vibration und Luftschall getrennt gemessen werden können, um so besser.

Hifi
obod0002
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Re: "einfache" Fragen zum Brummton

Beitrag von obod0002 »

@hifi: bin leider immer noch Laie, aber in meinem vorher super-ruhigen Schlafzimmer im Keller war's vor wenigen Wochen so laut in der Nacht, daß ich kein Auge zubekommen habe.
Auch habe ich gefühlt wie etwas in meiner "Magengrube" vor sich ging. Außerdem hatte ich das ich jeden Augenblick irgenwie "wegtrete". Bin dann in's Wohnzimmer im EG umgezogen.

Danach bin ich zum Schlafne nicht mehr in's Kellerzimmer gegangen.

Ich vermute mal daß es sich dabei und stehende Wellen handelte?
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