Das Angesicht des Brummtons
Verfasst: 31.12.2010
Vorbemerkung:
Nicht jedes elektronische Gerät ist in der Lage, die vorgestellten Soundsamples so abzuspielen, dass man es ausreichend hören kann.
Bessere Ergebnisse konnte ich dadurch erzielen, in dem ich sie mit einem Kopfhörer abgehört habe. Dazu reicht schon ein billiger Kopfhörer, wie er einmal beim Textilmarkt Kik und jetzt beim 1Euromarkt für 5 Euro verkauft wird. Offenbar sind auch Soundkarten / -systeme von Notebooks häufig besser geignet als jene von Desktops.
In diesem Thread möchte ich von mir gemachte Aufzeichnungen darstellen, zunächst in Form einiger Filme, danach werde ich versuchen, Ereignisse zu typisieren.
Die folgende Filmserie stellt zunächst die Aufzeichnung in Originalform dar. Dabei sollte beachtet werden, welch einen hohen Anteil sie im niederfrequenten Bereich hat. Dies kann man sehr schön an der PeakHold-Linie verfolgen.
Die Aufnahme ist eine Aussenaufnahme vom 31.12.2010, Start 4.13
(Die Timestamps geben leider nur die Zeit des Replays wieder)
Entfernung zur Autobahn 800m, Mikrofon mit Windschutz (Feste Dose) und windgeschützt in einer Fensterecke aufgestellt.
Sie wurde nur mit einer Bandbreite von 5KHz aufgenommen, um Speicherplatz zu sparen. Durch Versuche mit einer Filterung (dazu später) konnte ich ermitteln, dass Reifenabrollgeräusche im interessierenden Frequenzbereich bis 110Hz keinen Einfluß haben.
Da die Autobahn hinter einer Lämschutzwand liegt, ist die Aufzeichnung von Direktschall reduziert.
Absolute Verkehrstille, wie sie bei unser Verbindungsautobahn ab und zu einmal vorkommt, hat keine wesentliche Auswirkung auf das Spektrum und dessen besondere Ereignisse gehabt:
Zunächst also das Original:
http://www.youtube.com/watch?v=TN3Xa0r7hzE
Als nächstes wird die Aufnahme ungefiltert mit Hilfe des Wasserfall-Spektrums analysiert. Verwendet wurde dabei SpectrumLab.
Es existiert eine monochrome Quelle bei knapp 100Hz. Dies ist keine Oberwelle eines etwa vorhandenen, durch elektromagnetische Effekte herhorgerufenen, 50Hz Brummtones. Diese monochrome Quelle variiert während der gesamten nächtlichen Aufnahme in ihrer Frequenz beziehungsweise verschwindet auch völlig. Die Aufnahme wurde brummfrei aufgezeichnet, wie man an der Skala im Bereich 50Hz sehen kann.
Desweiteren sieht man eine multispektale, frequenzvarierende Dreier-Parallelstruktur im Bereich 12Hz bis 43Hz, welche plötzlich als Zweier-Parallelstruktur einen Frequenzsprung nach oben macht.
Dieses Ereignis wurde von mir als sehr unangenehm und sehr laut empfunden:
http://www.youtube.com/watch?v=3zWy4pFDK8Q
Nun wird nur noch der niederfrequente Anteil gehört. Dazu wird das Signal mit einem Bandpassfilter 5-55Hz gefiltert.
Ähnliches könnte beim Hören desselben Signales passieren, wenn man diese Emissionen in einem Haus hört.
Oder aber, wenn einige Menschen bestimmte Frequenzlagen dadurch empfindlicher hören, weil ihr Gehör in bestimmten niederfrequenten Bereichen eine andere Bewertung vornimmmt - wenn ihr Gehör einen anderen Frequenzgang hat.
Natürlich wird dann auch noch höherfrequentes gehört, das nachzubilden geht (auf Wunsch) auch, bedarf aber etwas mehr Arbeit. Im ersten Ansatz habe ich zunächst einmal darauf verzichtet.
http://www.youtube.com/watch?v=GbhVbvpH8Vo
Zum nächsten Film:
Durch Variation der "Center Frequency" des 5Hz - 55Hz Bandpasses entsteht ein anderer Höreindruck.
Das selbe Signal klingt also je nach unterschiedlicher Disposition der Hörapparates auch unterschiedlich.
Man kann deshalb, vor allem in tiefen Lagen, nicht unbedingt gehörte Signale vergleichen.
Auch wenn es genau die selben Signale sind, ist der Höreindruck von Mensch zu Mensch total unterschiedlich.
Dies scheint in tiefen Lagen besonders drastisch zu sein, während in höheren Lagen offenbar die Höreindrücke besser vergleichbar sind.
Es macht deshalb auch überhaupt keinen Sinn, zu fragen, "wie denn Dein Brummton heute nacht war". Denn der eigene ist auf jeden Fall anders.
Die Frequenzgänge der Hörorgane sind einfach zu unterschiedlich.
Und unser Gehör scheint in diesen tiefen lagen einfach zu untrainiert, um präzise differenzieren zu können.
Ich werde im Teil B noch einmal dazu kommen, wo es darum geht, wie sich monochome Signale, multispektrale Signale und Spektralteppiche anhören. Beispielsweise höre zumindest ich - auch starke - monochrome Signale (also minutenlange Brumms mit konstanter Frequenz) in bestimmten Frequenzlagen GAR NICHT.
Vielmehr scheinen dynamische Vorgänge und Wechsel eine viel größere Rolle zu spielen als ich bisher vermutet habe.
http://www.youtube.com/watch?v=AO8_4SkFzUg
In der nächsten und letzten Episode des ersten Teils A geht es darum, welche Frequenz nun bestimmend für die Charakteristik des Brummtones sein könnte. Ich lasse dazu ein schmalbandiges 2Hz Filter über den unteren Bereich laufen.
Dies brachte zumindest für mich keinen Erfolg.
Frequenzen bis etwa 25Hz, in etwa dem technischen Regelwerk entsprechend, höre ich im Anteil der aufgezeichneten Aufnahme nahezu nicht. Die ist ja auch pegelabhängig. Da ich aber bei dieser Aufnahme sehr wohl einen lauten Brumm in der Realität gehört habe, muss es wohl von höheren Frequenzen kommen.
Aber auch hier tritt die erwartete Beobachtung nicht ein.
Erst wenn ich meinen Bandpass von 5 bis 55Hz lege - und damit auch das von mir nicht gehörte Frequenzband 5Hz-25Hz DAZU nehme, entsteht meine Brummton-Charakteristik.
Dies würde bedeuten, dass es auch keinen Sinn macht, den Brummton mit einer monochromen Frequenz zu charakterisieren. Vielmehr macht erst das Zusammenspiel eines breiteren Bandes im unteren Frequenzbereiches (einschschließlich des Infra-Bandes!) das aus dem Spektrum, was es ist :
Mein Brummton.
http://www.youtube.com/watch?v=4Xccv8oyHqg
Nicht jedes elektronische Gerät ist in der Lage, die vorgestellten Soundsamples so abzuspielen, dass man es ausreichend hören kann.
Bessere Ergebnisse konnte ich dadurch erzielen, in dem ich sie mit einem Kopfhörer abgehört habe. Dazu reicht schon ein billiger Kopfhörer, wie er einmal beim Textilmarkt Kik und jetzt beim 1Euromarkt für 5 Euro verkauft wird. Offenbar sind auch Soundkarten / -systeme von Notebooks häufig besser geignet als jene von Desktops.
In diesem Thread möchte ich von mir gemachte Aufzeichnungen darstellen, zunächst in Form einiger Filme, danach werde ich versuchen, Ereignisse zu typisieren.
Die folgende Filmserie stellt zunächst die Aufzeichnung in Originalform dar. Dabei sollte beachtet werden, welch einen hohen Anteil sie im niederfrequenten Bereich hat. Dies kann man sehr schön an der PeakHold-Linie verfolgen.
Die Aufnahme ist eine Aussenaufnahme vom 31.12.2010, Start 4.13
(Die Timestamps geben leider nur die Zeit des Replays wieder)
Entfernung zur Autobahn 800m, Mikrofon mit Windschutz (Feste Dose) und windgeschützt in einer Fensterecke aufgestellt.
Sie wurde nur mit einer Bandbreite von 5KHz aufgenommen, um Speicherplatz zu sparen. Durch Versuche mit einer Filterung (dazu später) konnte ich ermitteln, dass Reifenabrollgeräusche im interessierenden Frequenzbereich bis 110Hz keinen Einfluß haben.
Da die Autobahn hinter einer Lämschutzwand liegt, ist die Aufzeichnung von Direktschall reduziert.
Absolute Verkehrstille, wie sie bei unser Verbindungsautobahn ab und zu einmal vorkommt, hat keine wesentliche Auswirkung auf das Spektrum und dessen besondere Ereignisse gehabt:
Zunächst also das Original:
http://www.youtube.com/watch?v=TN3Xa0r7hzE
Als nächstes wird die Aufnahme ungefiltert mit Hilfe des Wasserfall-Spektrums analysiert. Verwendet wurde dabei SpectrumLab.
Es existiert eine monochrome Quelle bei knapp 100Hz. Dies ist keine Oberwelle eines etwa vorhandenen, durch elektromagnetische Effekte herhorgerufenen, 50Hz Brummtones. Diese monochrome Quelle variiert während der gesamten nächtlichen Aufnahme in ihrer Frequenz beziehungsweise verschwindet auch völlig. Die Aufnahme wurde brummfrei aufgezeichnet, wie man an der Skala im Bereich 50Hz sehen kann.
Desweiteren sieht man eine multispektale, frequenzvarierende Dreier-Parallelstruktur im Bereich 12Hz bis 43Hz, welche plötzlich als Zweier-Parallelstruktur einen Frequenzsprung nach oben macht.
Dieses Ereignis wurde von mir als sehr unangenehm und sehr laut empfunden:
http://www.youtube.com/watch?v=3zWy4pFDK8Q
Nun wird nur noch der niederfrequente Anteil gehört. Dazu wird das Signal mit einem Bandpassfilter 5-55Hz gefiltert.
Ähnliches könnte beim Hören desselben Signales passieren, wenn man diese Emissionen in einem Haus hört.
Oder aber, wenn einige Menschen bestimmte Frequenzlagen dadurch empfindlicher hören, weil ihr Gehör in bestimmten niederfrequenten Bereichen eine andere Bewertung vornimmmt - wenn ihr Gehör einen anderen Frequenzgang hat.
Natürlich wird dann auch noch höherfrequentes gehört, das nachzubilden geht (auf Wunsch) auch, bedarf aber etwas mehr Arbeit. Im ersten Ansatz habe ich zunächst einmal darauf verzichtet.
http://www.youtube.com/watch?v=GbhVbvpH8Vo
Zum nächsten Film:
Durch Variation der "Center Frequency" des 5Hz - 55Hz Bandpasses entsteht ein anderer Höreindruck.
Das selbe Signal klingt also je nach unterschiedlicher Disposition der Hörapparates auch unterschiedlich.
Man kann deshalb, vor allem in tiefen Lagen, nicht unbedingt gehörte Signale vergleichen.
Auch wenn es genau die selben Signale sind, ist der Höreindruck von Mensch zu Mensch total unterschiedlich.
Dies scheint in tiefen Lagen besonders drastisch zu sein, während in höheren Lagen offenbar die Höreindrücke besser vergleichbar sind.
Es macht deshalb auch überhaupt keinen Sinn, zu fragen, "wie denn Dein Brummton heute nacht war". Denn der eigene ist auf jeden Fall anders.
Die Frequenzgänge der Hörorgane sind einfach zu unterschiedlich.
Und unser Gehör scheint in diesen tiefen lagen einfach zu untrainiert, um präzise differenzieren zu können.
Ich werde im Teil B noch einmal dazu kommen, wo es darum geht, wie sich monochome Signale, multispektrale Signale und Spektralteppiche anhören. Beispielsweise höre zumindest ich - auch starke - monochrome Signale (also minutenlange Brumms mit konstanter Frequenz) in bestimmten Frequenzlagen GAR NICHT.
Vielmehr scheinen dynamische Vorgänge und Wechsel eine viel größere Rolle zu spielen als ich bisher vermutet habe.
http://www.youtube.com/watch?v=AO8_4SkFzUg
In der nächsten und letzten Episode des ersten Teils A geht es darum, welche Frequenz nun bestimmend für die Charakteristik des Brummtones sein könnte. Ich lasse dazu ein schmalbandiges 2Hz Filter über den unteren Bereich laufen.
Dies brachte zumindest für mich keinen Erfolg.
Frequenzen bis etwa 25Hz, in etwa dem technischen Regelwerk entsprechend, höre ich im Anteil der aufgezeichneten Aufnahme nahezu nicht. Die ist ja auch pegelabhängig. Da ich aber bei dieser Aufnahme sehr wohl einen lauten Brumm in der Realität gehört habe, muss es wohl von höheren Frequenzen kommen.
Aber auch hier tritt die erwartete Beobachtung nicht ein.
Erst wenn ich meinen Bandpass von 5 bis 55Hz lege - und damit auch das von mir nicht gehörte Frequenzband 5Hz-25Hz DAZU nehme, entsteht meine Brummton-Charakteristik.
Dies würde bedeuten, dass es auch keinen Sinn macht, den Brummton mit einer monochromen Frequenz zu charakterisieren. Vielmehr macht erst das Zusammenspiel eines breiteren Bandes im unteren Frequenzbereiches (einschschließlich des Infra-Bandes!) das aus dem Spektrum, was es ist :
Mein Brummton.
http://www.youtube.com/watch?v=4Xccv8oyHqg