Selbstbau eines Verbundplattenresonators VPR, Erfahrungsbericht

Es gibt mehr tieffrequenten Schall bedingt durch grössere Maschinen (Flugzeugen, Autos und Schiffe) sowie durch Zunahme in Siedlungsnähe sowie Schallschutzmassnahmen und Schalldämmung, welche die Bandbreite im 'unhörbaren' Bereich akzentualisieren.
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obod0002
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Selbstbau eines Verbundplattenresonators VPR, Erfahrungsbericht

Beitrag von obod0002 »

Hi allerseits,
anbei meine Erfahrungen beim Bau meines ersten Verbundplattenresonators VPRs

Literatur: speziell Hr. Prof. Fuchs
Größenwahl 1x1,50m (kleiner sollte ein VPR lt. Literatur nicht sein)
Aufgrund der Tiefe der störenden Frequenzen: Stahlplatten der Stärke 2.5mm
"Stückliste":
stahl+caruso.jpg
material.JPG
Nach dem "=>" steht der ungefähre Preis für einen VPR.

Einkauf der benötigten Materialien:
Stahlplatten mit Lieferung 2Stück 1x1,50m, 2.5mm, => 93,20EUR
Caruso Iso Bond 4Stück, 1x1,50m, 10cm => 67,24EUR
Schwerlastbefestigung, 1Stück,
Gewindestange, 34,68EUR, für 4Stück => 10,92EUR

=> pro Verbundplattenresonator: ~172EUR

Was noch fehlt: Vliesummantelung des 10cm starken Caruso Iso Bond

Empfehlung: direkt beim Eisenwarenhändler an die äußeren Ecken der Stahlplattenrückseite vier "Halter" anschweißen lassen. Dann kann man den VPR aufhängen wie ein Bild und die Muttern stehen nicht vor (man kann dann den VPR übertapezieren oder lackieren oder mit einer Leinwand bespannen und daraus ein Dekoobjekt machen).
mutter+ausschnitt.jpg
Für die Befestigung an der Wand das Caruso am besten mit dem Cutter an der entsprechenden Stellen ein schneiden. Das fällt dann nicht so auf wie oben.
Ich habe zur punktelastischen dauerhaft flexiblen Befestigung zwischen Cartuso und Stahl noch ein paar Kleckse "fix all" verwendet (Mischung aus Kleber und Silikon).
Im Nachhinein erscheint mir das aber gar nicht nötig, da durch die Aufhängung der Stahlplatte das Caruso eh' mitgehalten und an die Wand gedrückt wird.

Wenn man seiner Wand traut, kann man natürlich auch ohne Injektionsmörtel vorgehen und Dübel und Schraubhaken verwenden. Ich hab' mich dagegen entschieden da die 10cm zwischen Wand und Stahlplatte ja sicher gehsalten werden müssen. Stahlplatten der Größe 1x1,50m, 2.55m Stärke wiegen etwa 30kg. Die kann man gut zu zweit tragen.

Was ein VPR bringt kann ich nicht genau sagen, möchte ich in diesem Beitrag auch nicht ausführen.
Nur soviel: ein Experte empfahl mir mind. 8-10m2 Wandfläche mit VPRs zu belegen.
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yewie56
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Re: Selbstbau eines Verbundplattenresonators VPR, Erfahrungsbericht

Beitrag von yewie56 »

Prima!

8-10qm sind ein Haufen! Deine ersten Messergebnisse scheinen darauf aber hin zu deuten. Es wirkt, aber recht wenig.

Meine Vermutung:
Ein VPR wirkt breitbandig. Dies würde aber bedeuten, dass er die gleiche Menge Energie, welche er aufnehmen kann, eben auch breitbandig verteilt.
Reduziert man nun das Wirkungsband, was ja ein Plattenresonator macht, welcher in einem deutlich kleineren Bereich wirkt, dann müsste er dort eine deutlich größere Wirkung haben - mit dem Nachteil, dass man ihn gut abstimmen muss.
Dies ließe sich aber in den Griff bekommen, vielleicht sogar automatisch...
obod0002
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Re: Selbstbau eines Verbundplattenresonators VPR, Erfahrungsbericht

Beitrag von obod0002 »

sehe ich ähnlich.
Wichtig ist mir aktuell außerdem noch daß ich genau sagen kann welche Frequenzen mir die Probleme machen - denn nur dann macht ein Plattenresonator in meinen Augen -oder Ohren?- Sinn.
Aber auch der wird wohl nur über die Fläche genug Pegel reduzieren - sow ir ihn denn breitbandig genug bekommen um den Brumm aus unseren Ohren verschwinden zu lassen.
hifi
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Re: Selbstbau eines Verbundplattenresonators VPR, Erfahrungsbericht

Beitrag von hifi »

Lieber obod

Der Ansatz, mit dem Resonator die Raumakustik im Tieftonbereich zu verändern dürfte auch die Architekten interessieren. Beim Bau von Tiefgaragen, Tunnels und natürlich beim Hochbau im urbanen Raum.

Daraus lässt sich die Bilanz ziehen aus Massnahmen beim Verursacher und Schallschutz eines Betroffenen. Ich hoffe, ich greife damit nicht vor. Für Mut und deine Initiative, die Erfahrung im anderen Thread für alle zugänglich zu machen, mein herzliches Dankeschön!

Grüsse
hifi
obod0002
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Re: Selbstbau eines Verbundplattenresonators VPR, Erfahrungsbericht

Beitrag von obod0002 »

ich möchte hier noch ein paar Erfahrungen mit meinem VPR weitergeben.
Leider keine die über die Wirkung etwas aussagen, erst einmal "nur" etwas über Materialien und Aufbau. Ich habe 2 VPRs ja seit diversen Wochen bei mir installiert.

Dabei hat sich gezeigt, daß nebem den zuvor beschriebenen Dingen noch auf eines unbedingt geachtet werden muß: es reicht NICHT, den VPR mittels Schrauben an der Wand zu befestigen und dazwischen den Dämmstoff zu stopfen.
Mit der Zeit "verbiegt" sich der Stahl des VPR was dazu führt, daß die Außenseiten guten Kontakt haben (Stahl->Dämmstoff->Wand), dieser Kontakt in der Mitte des VPR aber nicht mehr ausreichend vorhanden ist, da sich hier der Stahl von der Wand "wegbiegt".

Wie kann man's verhindern?
Einfach, indem man die Stahlplatte mit umlaufend angeschweißten Stahlkanten ordert. Das könnte dann so aussehen wie der Deckel eines Schuhkartones oder wenn man es etwas filigraner mag die Stahlkanten etwas nach innen einrückt.
Auf diese Weise verhindert man auf jeden Fall ein Durchbiegen der Frontplatte.
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