Arte über Härchen im Innenohr [Diskussion]

BT-Wahrnehmung und Schlaflosigkeit bei natürlichen Ereignissen des Wetters und der Geologie ist statisch signifikant. Die Gründe – unabhängig vom Grad der Urbanisierung – sind unerforscht. Betroffen davon zu sein scheinen eher Menschen in der 2. Lebenshälfte.
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hifi
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Arte über Härchen im Innenohr [Diskussion]

Beitrag von hifi »

Hallo

Die Härchen in der Colchea schwingen auch ohne Schalldruck. Aus: Ganz schön haarig. (Filmbeitrag im geschützten Bereich zu sehen)

Das Haarbüschel schwingt auch, wenn es still ist.

Die Flimmerhärchen sind ständig in Bewegung. Diese Entdeckung wurde erst vor kurzem gemacht. Diese erzeugen selbst Töne. Diese Töne sind für uns nicht hörbar, sie haben nur wenige dutzend Hertz.

Die Zelle ist immer in Bereitschaft. Sobald ein kleiner Reiz von aussen eintrifft, reagiert diese ungeordnete Bewegung und passt sich dem Stimulus an, um ihn zu verstärken. So werden leise Töne verstärkt und laute abgeschwächt.

Die Flimmerhärchen in unseren Ohren leisten Sagenhaftes.

Es ist uns nicht bewusst, dass unsere Ohren klingen. Aber wenn man gut aufpasst, kann man es hören.



O.K. eine poetische Replik zum Thema Haare. Sie wirft sehr viele Fragen auf.

Zum Beispiel: Diese Töne sind nicht hörbar, weil sie nur wenige dutzend Hertz haben. Hallo? Ist der Ton nun ein schwacher Impuls wie ich annehme oder wirken die Fibrationen der Flimmerhärchen nur bei den Zellen, welche tiefen Frequenzen übermitteln?

Leider kann man den französischen Orginaltext an der Stelle nicht verstehen.

hifi
yewie56
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Re: Arte über Härchen im Innenohr [Diskussion]

Beitrag von yewie56 »

Das ganze Prinzip erinnert mich an etwas, was ein Messprinzip in der elektrischen Messtechnik ist - ein sehr cleveres Prinzip.

http://www.physik.uni-augsburg.de/~guen ... sp_ESR.pdf

Erinnern wir uns: Das Ohr schafft Lautstärkeverhältnisse von 1:1000000 oder 120dB.

Bei winzigen Lautstärken kommt das Signal (in der Regel etwas tonales - ich gehe davon zunächst mal davon aus, dass ein Ohr immer erst einmal versucht, tonale Charaktere zu SUCHEN(!), also Signale, welche zumindest einige Schwingungen gleicher Frequenz enthalten. Um diese herauszufischen, muss das Ohr in der Lage sein, Rauschsignale irgendwie zu entfernen. Das kann natürlich auch erst per Signalverarbeitung im Gehirn geschehen. Eine gute Signalvorverarbeitung würde aber sehr dabei helfen.

Um dies zu erreichen, bedient man sich in der Mess-Technik des Lock-In Verstärker Prinzips.
Kennt man die Frequenz des Nutzsignals, dann mischt man ein Signal gleicher Frequenz durch Multiplikation zu. Auf diese Art verstärkt man das Nutzsignal. Natürlich muss man dieses zugesetzte Referenzsignal so hinbiegen, dass möglichst der Wellenberg des Nutzsignals mit dem Wellenberg des Referenzsignal zusammentrifft. Dazu verändert man die Phase des Referenzsignals - naja bildlich verzögert man das Referenzsignal etwas mehr oder weniger, bis eine maximale Verstärkung eintritt (LockIn).

So weit so gut. Wenn man die Frequenz des Nutzsignals kennt!
Was macht man, wenn man sie nicht kennt?

Naja, dann rührt man halt am Referenzoszillator so lange stochastisch herum, bis am Verstärkerausgang auch etwas passiert. Das ist dann aber schon ein sehr raffinierter Lock-In Verstärker.

Flugs ein paar Analogien zum Ohr:

Referenzoszillator: Härchenbewegung einige dutzend Hertz.
Ganzzahlig mehrfache Frequenzen (Harmonische, Oberwellen) würden damit auch erreicht.

Stochastischer Referenzoszillator: Willkürliche Härchenbewegung um einige dutzend Hertz herum

Phasenschieber (Referenzoszillator-"Verzögerer") ist der Standort der Länge der Härchenzelle innerhalb der Cochilea, das heißt, es gibt einen ganzen Haufen von (stationären) Phasenschiebern. (Phasenschieber-Array)

Multiplikator: Hebellänge des Härchens und Sinneszelle

Das Gehirn wählt dann die Sinneszelle mit der besten Phasenschieber-Position anhand des stärksten Maximums aus, oder macht noch ein paar Kreuzkorrelationen.

Folgen?
Wenn man ständig neigt, tiefe Frequenzen zu hören, dann könnte das an einer nicht so guten stochastischen Gleichverteilung der willkürlichen Härchenbewegungen liegen oder an einer Frequenzbereichseinengung dieser Bewegungen. (biochemische Ursachen? Medikamente/Ernährung könnten dann beeinflussen)
Oder das Phasenschieber-Array entlang der Cochilea ist nicht mehr vollständig. Oder die Viskosität der Flüssigkeitsfüllung der Cochilea (Ernährung).
Was wäre dann noch möglich?
yewie56
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Re: Arte über Härchen im Innenohr [Diskussion]

Beitrag von yewie56 »

Mir fiel bei der Recherche dies in die Hände:

Cochilea-Implantate
http://www.bseeber.de/itg_page/implantat.html

UND
http://www.acoustics.bseeber.de/

Any Comments?
yewie56
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Re: Arte über Härchen im Innenohr [Diskussion]

Beitrag von yewie56 »

Und dass alles so funktioniert, wie hier beschrieben

http://www.sinnesphysiologie.de/gruvo03/gehoer/wave.htm

http://www.sinnesphysiologie.de/download/sinne2.pdf

Glaube ich nicht mehr!
hifi
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Re: Arte über Härchen im Innenohr [Diskussion]

Beitrag von hifi »

Das glaubst du nicht mehr? Trommelfell und Colchea-Membran eine Laune der Natur? Abfall? Weg damit?

Ich beeile mich, um dir zu folgen.

Auf die Analogie Oszillieren / Fibrieren bzw. Elektrische Impulse kann ich nichts weiter sagen.

Im Film hingegen erfahren wir etwas ganz anderes, wenn es auch gleichsam die Phantasie anregt: Kaliumionen dringen bei einem Härchen ein, dass sich biegt (Bild). Diese Ionen regen den Hörnerv an. Das Hirn registriert einen Impuls, der ein Indiz ist, für eine bestimmte Frequenz. Soweit, so komplex.

Neu wäre, dass sich die Härchen durch Druck direkt biegen, also ohne Zutun von Trommelfell und Membran. Das wäre eine zu folgenschwere Schlussfolgerung, als dass sie so dahergeplaudert käme. Zugegeben, ich kann es schwer einschätzen. Aus der Schilderung geht leider nicht hervor, welchen Stellenwert die der Entdeckung in der Forschung hat. Interessiert es nur die Brummis? *arg*

Klar, es geht hier um Haare. Ich bin trotzdem etwas irritiert. Wir sehen einen längeren Bericht, der zeigt, wie Hören funktioniert um am Schluss, zack, zu sehen, dass Hören doch ganz anders geht.

Ne, ich denke, da macht sich der Forscher interessant.
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