alles nur Einbildung?

Es gibt mehr tieffrequenten Schall bedingt durch grössere Maschinen (Flugzeugen, Autos und Schiffe) sowie durch Zunahme in Siedlungsnähe sowie Schallschutzmassnahmen und Schalldämmung, welche die Bandbreite im 'unhörbaren' Bereich akzentualisieren.
yewie56
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Re: alles nur Einbildung?

Beitrag von yewie56 »

Zeigt das Digitus heute deutlich reduzierte Pegel über den ganzen Freqbereich, oder ist ein FreqBereich da besonders auffällig?
obod0002
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Re: alles nur Einbildung?

Beitrag von obod0002 »

es ist über den gesamten Frequenzbereich reduziert. Vielleicht mit Ausnahme des Bereiches 0-5hz.
obod0002
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Re: alles nur Einbildung?

Beitrag von obod0002 »

Entweder macht das Pana ab 20Hz nach unten brutal zu
oder das Digitus? von 20Hz nach unten brutal auf.
das das Panasonic Mic unten zu macht, kann ich eigentlich nicht bestätigen:
vgl_panluftzug_dual_111229_2216.jpg
-75dB -> -45dB bei knapp über 0hz im waagerechten hellen Balken (=Luftzug per Handbewegung verursacht)
-86dB -> -56dB bei 9hz
Also das Delta scheint vergleichbar
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40hz
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Re: alles nur Einbildung?

Beitrag von 40hz »

Ich habe eine ähnliche Beobachtung wie obod gemacht. War am 25.12.
bei meiner Mutter in Wettmar (28km von meinem Haus entfernt) zum
Mittag eingeladen. War natürlich zunächst nichts zu hören da 15 Leute
incl kleiner Kinder durcheinanderwuselten. Nachmittags bin ich dann mal
in einen Nebenraum gegangen.Absolute Stille dort und was höre ich ?
Den Brumm ! Habe ich den Tag noch ein paar mal gemacht, immer
dasselbe.
Abends bin ich mit meinem Bruder kurz ins Nachbarhaus gegangen
(gehört ihm). Dort war der Brumm ebenfalls, in gleicher Qualität wie bei mir zuhause zu hören.
Diese Erfahrung war für mich neu. Als wir im Juni mal anlässlich einer
Feier bei meinem Bruder übernachtet hatten war das noch nicht zu hören.
Habe auch den Eindruck, dass sich der Brumm ab ca 18.12. insgesamt verstärkt hat.
Gruß 40 hz
yewie56
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Re: alles nur Einbildung?

Beitrag von yewie56 »

Habe auch den Eindruck, dass sich der Brumm ab ca 18.12. insgesamt verstärkt hat.
Das hat er, lässt aber nun bei mir deutlich nach. (30. 12. 2011)
Nur noch 2 - 2,5
Dieter
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Re: alles nur Einbildung?

Beitrag von Dieter »

40hz hat geschrieben: Diese Erfahrung war für mich neu. Als wir im Juni mal anlässlich einer
Feier bei meinem Bruder übernachtet hatten war das noch nicht zu hören.
Es gibt eine Theorie, die, soweit ich mich erinnern kann, in einem oder mehreren BT-Foren diskutiert worden ist:
Wer aus irgend welchen Gründen Brummton-Empfindlich geworden ist, nimmt ihn bei Ortswechseln mit, auch wenn er ihn bisher an diesen Orten noch nicht gehört hat.
LEGO
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Re: alles nur Einbildung?

Beitrag von LEGO »

Zum "Mitnehmen" des Brummtons:

Es ist scheinbar so, dass unser gesamtes Gehör ("Verdrahtung" von Schnecke und Gleichgewichtsorganen) und alle Stufen der Verarbeitung "lernfähig" sind (nennt man auch neuronale Plastizität), Schall- und Vibrationsergeignisse also die "Firmware" verändert - in der Regel in Richtung "empfindlicher".

Dabei ist interessant, dass wir natürlich auf zwei Ebenen = BEWUSST und UNBEWUSST wahrnehmen. Neu ist zudem die Erkenntnis, dass es zusätzlich eine Verbindung von Innenohr zu Gehirn gibt, die bei Anwesenheit von luftgeleitetem Infraschall aktiv ist - nur die Reaktion des Gehirns darauf ist noch weitgehend unerforscht.

Nochwas kommt dazu: es gibt eine weitere Verbindung zwischen Otolithorganen und Gehirn (Gleichgeweichtssinn) - diese ist bereits ist bei geringen Pegeln aktiv und zwar 15dB UNTER der bewussten Reizschwelle für Körperschall). Eine physiologische Reaktion der Feedbacksysteme (Augenreflex und Halteapparat - daher auch der verspannte Nacken bei LFN/SI Eintrag durch diese sinnlosen Mikrokorrekturen der HWS) ist dennoch messbar.

Das Bewußtsein bekommt also nix mit, aber dennoch läuft bei sublimen (für Normalhörer) Infraschall / LFN / Vibrationen eine MENGE an Prozessen ab. Die fahren halt nicht alle gleichzeitig herunter wenn das Signal ausbleibt, zumal sie sehr unterschiedliche Verarbeitungsweisen betreffen.

Unser Gehirn (re)konstruiert aus der Summe aller Sinneseindrücke ständig unsere "Realität" und einige der Prozesse "fabulieren" auch gerne (bauen aus minimalen Reizen einen statistisch wahrscheinlichen Sinneseindruck: Brumm wahrscheinlicher als Nichtbrumm, sozusagen) und so brummt es weiter, selbst wenn die externe Quelle wegfällt. Das gibt's auch bei Nichtbrummtonhörern, wenn die Exposition mit einem Ton lange genug war. Es wird spekuliert, dass mit zunehmendem Alter das "umschalten" der Prozesse langsamer vonstatten geht.

Wir haben also eine bewusste, eine unbewusste, PLUS eine direkte physiologische Reaktion - und all diese Pfade "lernen", im Bestreben ihre Aufgabe "besser" (für uns eher schlechter) zu machen.

Logisch, dass unsere Sensibilität ansteigt. Und das auf 3 Ebenen - das "entlernen" nach Wegfall des Signals geht eben nicht für alle Ebenen gleich schnell - dafür kann man z.B. das Bewusstsein (Wachsamkeit, Angst vor dem Brumm, Analyse des Brumm) schnell mal auf's Kreuz legen - Ablenkung, Hypnose, Pharmaka.

"Richtiger" Urlaub für uns würde bedeuten:

1) Wegfall der Exposition
2) (Aktives) Vergessen / Ablenkung / re-Fokussierung u.U. mit Unterstützung durch "Tricks" wie Hypnose
3) Regenerieren der Sensoren und "Umlernen" - Reversieren der umprogrammierten Hörverarbeitung - zB "Hörschule" mit spezifisch modifizierten Spektren, die die persönliche (pathologische) Geräuschverarbeitung korrigiert

Ich denke, dass da die aktuelle Tinnitustherapie sehr gute Ansätze für uns bereithält!

Saloppes Fazit: Wir "nehmen den Brumm" in Form einer erhöhten Empfindlichkeit, aber oft auch in Form eines fiktiven Tons mit - macht Sinn, und seitdem ich die Mechanismen in etwa kenne, macht es mir auch nichts mehr aus. Abhilfe sehe ich in der aktuellen Tinnitustherapie aber auch Experimente mit "serotonin re-uptake inhibitors" hatten bei mir schon ganz gute Ergebnisse.

LEGO
obod0002
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Re: alles nur Einbildung?

Beitrag von obod0002 »

Wer aus irgend welchen Gründen Brummton-Empfindlich geworden ist, nimmt ihn bei Ortswechseln mit, auch wenn er ihn bisher an diesen Orten noch nicht gehört hat.
ich denke das hat auch viel mit Einwirkungszeit, ähnlichen Frequenzen und dem eigenen "ich" zu tun: aktuell bin ich im Westerwald und entgegen meiner Partnerin höre ich den Brumm hier aktuell NICHT.

Eines scheint mir aber gewiß: wer einmal dafür sensibilisiert ist, den läßt es nicht so schnell los resp. den "erwischt" es eher wieder.
UND: wer vom Brumm zu einem Zeitpunkt stark betroffen ist, sollte nicht versuchen irgendwo in der Stille Zuflucht zu finden, der Brumm kommt zumindest bei mir mit. Da hilft nur bewußt Krach machen, scheinbar auch sich bewegen. Ab auf den Heimtrainer bspw., Rasenmähen, Staubsagen - was denn eben gerade möglich ist.
Körperliche Bewegung scheint mir ein probates Mittel zu sein - warum? Keine Ahnung, ggfls. weil unser Brumm auch was mit unserem Blutdruck oder der Herzfrequenz zu tun hat?
LEGO
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Re: alles nur Einbildung?

Beitrag von LEGO »

Das mit dem "Krach machen" wollte ich an anderer Stelle ohnehin mal platzieren:

Die Studie "Masked perception thresholds of low frequency tones under background noises and their estimation by loudness model" (Jishnu K. Subedi, Hiroki Yamaguchi, Yasuno Marsumoto - 2004) legt als ein Ergebnis nahe, dass Töne ÜBER 50Hz durchaus in der Lage sind Töne UNTER 50Hz zu maskieren - und Rasenmähen ist recht breitbandig und wenig tonal. Kann mir also gut vorstellen, dass das klappt.

Alles in allem wird wahrscheinlicher, dass unser Brumm (Brumms? Brumme? pl.) einen Defekt unserer "Filter" als wesentliches Element aufweisen, wenn es sich um einen messbaren, externen Brumm weit unter der "normalen" Wahrnehmungsschwelle handelt.

Alle Brummtonhörer mit denen ich bislang gesprochen habe und die ihren Brumm einer externen Quelle zuordnen können, berichten von einer Latezzeit von 3-6 Wochen - sowohl für die auralen, als auch die extraauralen Effekte (Herzrasen, Verspannter Nacken etc.).

Mein Punkt ist folgender: Die Exposition durch LFN / IS SELBST führt über kurz oder lang zur (zer)Störung der Filter. Also müssen die externen Quellen, und zwar die künstlichen, weg. Dann muss im Rahmen einer Therapie / Genseung der Filter wieder aufgebaut werden.
yewie56
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Re: alles nur Einbildung?

Beitrag von yewie56 »

- Entweder hat sich ein "Filter" verändert
- oder aber können wir die Maskierung nicht mehr so gut hören?

Ich gehe mal auf die Maskierung ein:
(obwohl ich im Moment einen Haufen Baustellen hier im Forum habe. Sorry - ich komme nicht nach)

Was wäre denn, wenn wir die maskierenden Signale nicht mehr ausreichend rezipieren könnten?

Wenn ich zum Ohrenarzt gehe, wird mir

"ein dem Alter entsprechendes Hörvermögen"

bescheinigt.

Dass ich aber noch nicht mal HiFi-Qualität hören kann, scheint
meinen Ohren-Onkel.Doc überhaupt nicht zu beunruhigen.

Mich aber jetzt so langsam schon . vieleicht, weil ich die Maskierer nicht mehr ausreichend genung hören kann?

Es wäre vielleicht interessant, wenn wir den Spaichinger Hörtest einmal machen, und unser Vermögen austauschen.

Ich habe da nämlich so eine böse Vermutung, dass das, was als "ausreichender" Hörtest durchgeht, in Bezug auf den Brummton notwendiges Hörvermögen nicht mehr ausreichend sein könnte.
Nicht umsonst trifft es Ältere, welche angeblich kein Hörproblem haben und Junge, welche ein Hörproblem haben.
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