Hier tauschen sich tieftonlärmgeplagte Menschen aus.

Arbeitsring Lärm der DEGA
Newsletter Nr. 7
21. April 2011
Sondernewsletter zum Tag gegen Lärm 2011

Beitrag 8: Prof. Dr.-Ing. Detlef Krahé
Ein zunehmendes Problem – Tieffrequenter Lärm

"... Tieffrequenter Lärm beeinträchtigt häufig die mentale Gesundheit der Betroffenen in vielfältiger Weise. Er kann zum Beispiel Nervosität, Konzentrationsschwäche, Frustration, Schlafstörungen wie auch andererseits Müdigkeit hervorrufen. Fundierte Erklärungen, wodurch diese Wirkungen bedingt sind, fehlen bisher.
Regelmäßig ist es schwierig, den Betroffenen zu helfen: Zunächst gilt es, eine entsprechende physikalische Belastung festzustellen, bei der die Anhaltswerte der geltenden Norm DIN 45680 überschritten werden. Vielfach liegen die Messwerte (sogar deutlich) darunter und den Umweltämtern fehlt damit ein Ansatz für weiteres Handeln. Zumindest bei einer Überschreitung der Anhaltswerte folgt in der Regel eine Suche nach der Ursache. Ob diese gefunden wird und
ggf. etwas dagegen unternommen werden kann, erweist sich als weitere Hürde. Nicht selten kommen mehrere Quellen in Betracht, zwischen denen der / die Betroffene aber nicht unterscheiden kann, sodass ein probeweises Abschalten einer Quelle auch keine Klarheit bringt.
Potenziellen Verursachern ermöglicht dies immer wieder, die Verantwortung von sich zu weisen.
Es gibt gegenüber tieffrequentem Lärm sehr empfindliche Menschen, die sogar bei deutlicher Unterschreitung der Schwellwerte in der DIN 45680 durch den Lärm stark mental belastet sind.
Auch wenn die Quelle nicht ermittelt und die Ursache nicht behoben werden kann, so hilft es vielen dennoch, wenn durch eine Messung das objektive Vorhandensein von tieffrequentem Lärm bestätigt werden kann, da Selbstzweifel die Betroffenen zusätzlich zermürben.
Eine überarbeitete Fassung der DIN 45680, deren Erscheinen in nächster Zeit ansteht, mag in dem einen oder anderen Konflikt die Stellung der Betroffenen stärken.
..."

http://www.ald-laerm.de/newsletter/news ... r-Nr-7.pdf

Interessantes Papier. Man sieht darin auch, dass sich die Experten nicht mal im Konzept einig sind, dass Verkehr reduziert werden muss.

Beitrag 5: Dr. Wolfgang Eberle.

An den Kontaktflächen Reifen/Fahrbahn und Rad/Schiene entsteht der meiste Lärm. Die zu bürokratischen Lärmsanierungsprogramme setzen hingegen meist auf passiven Lärmschutz.

Hm. Der vielzitierte LKW im Leerlauf wird gerne ausgeklammert. Die Summe der Motoren erzeugt brutalen Lärm im tieffrequenten Bereich.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Nebst der Persepktive der Fahrer ist die Perspektive der 'Gäste' an der Strasse wieder mehr zu berücksichtigen. Krahés Ansatz ist darum der innovativere. Danke.

Immerhin zeigt es, dass die Wissenschaft offenbar doch unser Problem ernster nimmt, als wir es ahnen.
Bei der Novellierung der DIN tun sich auch noch andere Wissenschaftler diesbezüglich hervor.

Übrigens:
Detlef Krahe war auch jener Professor, welcher bei den Uhlmanns in Bochum dabei war.

Ein gewisser "schr" kolportierte damals, dass es dieser Prof. nicht ernst meinte. Ja sogar, dass dieser identisch mit >> det << sei.

In unserem Geschäft gibt es halt leider allzu viel Raum für Vermutungen ...

Schien so. Es ist nichts in Stein gemeisselt. Ein Porträt kann im Jahresbericht nachgelesen werden. @LEGO: Danke für den Tipp.

Krahé forscht im Sennheiser-Tonlabor.

Oh la la, sehr schön.
Es scheint so zu sein, dass er wohl nicht locker lässt.