Ausgehend davon, dass immer wieder Messergebnisse von Mikrofonen nicht mit dem Gehörten zusammengebracht werden können,
habe ich mal versucht, zu überlegen, welche Mechanismen IM Gehör ablaufen MÜSSTEN, damit man diese Diskrepanz verstehen könnte.
Es sind gewissermaßen hypothetische Denkmodelle.
Möglicherweise lassen sich diese dann bestätigen oder entkräften.
Das ganze ist jedoch noch ein Häppchen schwieriger, benötigt es doch dazu medizinisches und hörphysiologisches Wissen.
Das Gehör ist kein Mikrofon
-
- Beiträge: 1537
- Registriert: 11.10.2010
- userprofil: Viernheim / Südhessen / Deutschland
Ing. Elektrotechnik / Informatik - Kontaktdaten:
Das Gehör ist kein Mikrofon
Zuletzt geändert von yewie56 am 29.03.2012, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Beiträge: 1537
- Registriert: 11.10.2010
- userprofil: Viernheim / Südhessen / Deutschland
Ing. Elektrotechnik / Informatik - Kontaktdaten:
Sporadische Unstetigkeiten in der Pegelübertragungskurve
Sporadische Unstetigkeiten in der Pegelübertragungskurve
Auf diese Idee bin ich durch Berichte von Moeller/Pedersen gekommen, welche berichten, dass in der Nähe der Hörschwelle bereits kleinste Pegeländerungen zu großen stark schwankenden Lautstärkewechseln in der Hörempfindung führen.
Im animated GIF sei eine Übertragungskurve für EINE EINZELNE Frequenz dargestellt.
Die X-Achse gibt den Verlauf eines externen Schalldruckes an,
die Y-Achse das gehörte Lautstärkeempfinden.
Sollten sich (pathologische!) Unstetigkeiten innerhalb dieser Kurve einfinden, so kann bereits ein kleiner Schalldruckwechsel (kleiner differentieller Schalldruck) zu einem großen Lautstärkesprung (differentielle Lautstärke) führen.
Die Aufzeichnung eines Mikrofones wäre hier völlig unauffällig und nur durch einen sehr geringen Pegelanstieg erkennbar.
Animated GIF BITTE ANKLICKEN!
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Re: Das Gehör ist kein Mikrofon
Schön gemacht. Danke.
Es ist bekannt, dass eine solche einfache Pegelmessung die Lautheit oder gar die Lärmwirkung mit ihrer Lästigkeit nicht adäquat ausdrücken kann, |wenn] bei der Bewertung von Schallemissionen [die] Zuschläge [nicht vergeben werden], die die Fehler der bewerteten Pegelmessung ausgleichen sollen, so z. B. Zuschläge für Tonhaltigkeit, Impulshaltigkeit. Quelle.
So weit ist die Forschung also bereits. Aber: Anomalien bei der Hörfähigkeit bei knapp wahrnehmbaren Schalldruck, darüber habe ich noch nirgends Forschung gefunden.
Tieffrequenter Lärm / unter der Hörschwelle / Anomalie bei der Hörschwelle – ein ausgesprochen >exklusiver< Forschungsbereich.
Es ist bekannt, dass eine solche einfache Pegelmessung die Lautheit oder gar die Lärmwirkung mit ihrer Lästigkeit nicht adäquat ausdrücken kann, |wenn] bei der Bewertung von Schallemissionen [die] Zuschläge [nicht vergeben werden], die die Fehler der bewerteten Pegelmessung ausgleichen sollen, so z. B. Zuschläge für Tonhaltigkeit, Impulshaltigkeit. Quelle.
So weit ist die Forschung also bereits. Aber: Anomalien bei der Hörfähigkeit bei knapp wahrnehmbaren Schalldruck, darüber habe ich noch nirgends Forschung gefunden.
Tieffrequenter Lärm / unter der Hörschwelle / Anomalie bei der Hörschwelle – ein ausgesprochen >exklusiver< Forschungsbereich.
-
- Beiträge: 1537
- Registriert: 11.10.2010
- userprofil: Viernheim / Südhessen / Deutschland
Ing. Elektrotechnik / Informatik - Kontaktdaten:
Der Stapedius-Reflex
Schon lange habe ich den Musculus stapedius in Verdacht.
Die beste Beschreibung:
Er dient zur Impedanzanpassung.
Nun, das kann wohl nur ein Elektrotechniker verstehen. Aber dann ist die Beschreibung absolut präzise.
Impedanz: Wechselstromwiderstand
Der Wechselstromwiderstand ist FREQUENZABHÄNGIG.
In der Elektrotechnik nimmt der Widerstand mit der Abnahme der Frequenz ZU. In der Hörphysiologie ist dies nicht ganz so einfach und zudem zumindest in den oberen Frequenzlagen altersabhängig.
Anpassung:
Im Prinzip wird damit eigentlich gemeint, wieviel angebotene Energie der Empfänger verwertet.
Wikipedia sagts so:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stapediusreflex
Hier zunächst ein Schema des Mittelohres. Hier ein animated GIF bei kleinen Pegeln: (BILD KLICKEN!) Hier ein animated GIF bei großen Pegeln: (BILD KLICKEN!) Wie man sieht, macht der Stapedius bei höheren Pegeln dicke Backen und komprimiert die Lautstärkedynamik, sorgt also bei höheren Pegeln für kleinere Hörpegel.
Und das ganze aber frequenzabhängig.
Im unteren Frequenzbereich muss der Stapedius permanent eingreifen, um unser Gehör zu schützen.
Dies zunächst einmal nur zur Einführung in den Musculus Stapedius.
Die Konsequenzen und Folgen könntet ihr mal bitte in den folgenden Posts notieren.
Vielleicht habt Ihr da die gleichen Ideen wie ich ...
Oder aber bessere!
Die beste Beschreibung:
Er dient zur Impedanzanpassung.
Nun, das kann wohl nur ein Elektrotechniker verstehen. Aber dann ist die Beschreibung absolut präzise.
Impedanz: Wechselstromwiderstand
Der Wechselstromwiderstand ist FREQUENZABHÄNGIG.
In der Elektrotechnik nimmt der Widerstand mit der Abnahme der Frequenz ZU. In der Hörphysiologie ist dies nicht ganz so einfach und zudem zumindest in den oberen Frequenzlagen altersabhängig.
Anpassung:
Im Prinzip wird damit eigentlich gemeint, wieviel angebotene Energie der Empfänger verwertet.
Wikipedia sagts so:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stapediusreflex
Insbesondere der letzte Satz sollte noch besondere Beachtung finden !Mit Stapediusreflex bezeichnet man einen Reaktionsmechanismus (Reflex) des Gehörs, der das Innenohr vor Schäden durch lauten Schalldruckpegel schützt. ...
Am Stapediusreflex ist nur der Musculus stapedius beteiligt, er kontrahiert sich als Folge des Reflexes, der durch lauten Schall ausgelöst wird.[1] Hierdurch wird die Ankopplung des Trommelfells an das Innenohr verschlechtert, es wird nicht mehr der gesamte Schalldruck an das Innenohr übertragen, sondern ein Teil wird am Trommelfell reflektiert. Hierdurch kann sich das Gehör in gewissen Grenzen vor einer Schädigung durch zu hohe Schallpegel schützen. ...
Der Stapediusreflex setzt bei Schallpegeln von 70 bis 95 dB ein (Stapediusreflexschwelle) und ist etwa 50 ms nach Einsatz des Schalls wirksam[2]. Der Stapediusreflex wirkt an beiden Ohren, selbst wenn nur ein Ohr beschallt wird.
Hier zunächst ein Schema des Mittelohres. Hier ein animated GIF bei kleinen Pegeln: (BILD KLICKEN!) Hier ein animated GIF bei großen Pegeln: (BILD KLICKEN!) Wie man sieht, macht der Stapedius bei höheren Pegeln dicke Backen und komprimiert die Lautstärkedynamik, sorgt also bei höheren Pegeln für kleinere Hörpegel.
Und das ganze aber frequenzabhängig.
Im unteren Frequenzbereich muss der Stapedius permanent eingreifen, um unser Gehör zu schützen.
Dies zunächst einmal nur zur Einführung in den Musculus Stapedius.
Die Konsequenzen und Folgen könntet ihr mal bitte in den folgenden Posts notieren.
Vielleicht habt Ihr da die gleichen Ideen wie ich ...
Oder aber bessere!
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt als neu markiert von yewie56 am 08.10.2015.